Norwegen: Glücksspiel­behörde überwacht Banken

Posted on: 26/09/2023, 09:43h. 

Last updated on: 26/09/2023, 09:44h.

In Norwegen wird die Glücksspielbehörde Lotteritilsynet künftig Banken dahingehend überwachen, ob diese Transaktionen von und zu nicht lizenzierten Glücksspielanbietern ermöglichen. Dies gab die Behörde am Montag bekannt.

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In Norwegen müssen Banken Zahlungen an nicht lizenzierte Glücksspielanbieter unterbinden. (Bild: Pixabay)

Sie habe, so heißt es in einer Mitteilung von Lotteritilsynet, neun Banken über die Überwachung informiert. Dabei betonte die Glücksspielaufsicht, dass es Banken in Norwegen nach dem Glücksspielgesetz nicht erlaubt ist, Zahlungen auf und Auszahlungen von Konten unlizenzierter Anbieter zu ermöglichen.

Die Glücksspielaufsicht von Norwegen hat die Befugnis, Banken die Blockierung von Transaktionen zu und von bestimmten Konten anzuordnen. Es ist aber das erste Mal, dass die Glücksspielbehörde eine genaue Prüfung der Transaktionen bei den Finanzinstituten selbst in die Wege leitet. Ob es hierfür einen speziellen Anlass gibt, gab die Behörde nicht bekannt.

In dem Schreiben an die Banken seien diese zudem aufgefordert worden, der Glücksspielbehörde nun Bericht zu erstatten. Sie sollen unter anderem angeben, welche Maßnahmen sie genau ergriffen haben, um Transaktionen mit im Land illegal agierenden Glücksspielanbietern zu unterbinden. Darüber hinaus müssen sie interne Abläufe zur Einhaltung dieser Bestimmungen vorlegen.

Überwachung weiterer Banken angekündigt

Die betroffenen Finanzinstitute haben nun drei Wochen Zeit, die von der Glücksspielaufsicht geforderten Informationen und Unterlagen einzureichen. Damit soll die Überprüfung aber nicht abgeschlossen sein.

Nach und nach wolle Lotteritilsynet Inspektionen bei weiteren Banken sowie die Überprüfung weiterer Vorschriften durchführen. Rannveig Gram Skår, leitender Berater der norwegischen Glücksspielbehörde, erklärte:

Wir wissen, dass das Verbot von Zahlungsdiensten ein wichtiges Instrument zum Schutz des norwegischen Einzelunternehmensmodells ist. Das Modell zielt darauf ab, problematisches Glücksspiel und andere negative Folgen des Glücksspiels zu verhindern.

So habe eine Umfrage aus dem Jahr 2022 gezeigt, dass unter anderem das Transaktionsverbot zum Rückgang des illegalen Glücksspiels geführt habe.

Die Glücksspielbranche allerdings weist schon seit längerer Zeit darauf hin, dass der einzige Weg zur einem verbesserten Spielerschutz und der Kanalisierung der Spieler in den legalen Markt über ein Ende des Glücksspielmonopols in Norwegen führe. Zuletzt forderte der europäische Glücksspielverband EGBA [Seite auf Englisch] daher die Einführung eines Lizenzmodells für das Online-Glücksspiel im Land.

Dieses entspreche dem europäischen Standard und sei deutlich zielführender als das aktuelle Monopolmodell. Die Nachfrage nach alternativen Angeboten sei unter den Spielern in Norwegen hoch.