Niederlande: Fußballclub verzichtet nach Warnung auf Glücksspiel­werbung

Posted on: 12/03/2024, 10:01h. 

Last updated on: 12/03/2024, 10:01h.

Nach Warnung durch die Glücksspielbehörde hat ein Fußballclub der Niederlande auf Glücksspielwerbung verzichtet. Wie die niederländische Glücksspielaufsicht Kansspelautoriteit (KSA) am Montag mitteilte, wollte der Verein ursprünglich ein lebensgroßes Bild eines Mannschaftskapitäns an einem Gebäude anbringen. Um welchen Fußballverein es sich handelt, gab die KSA nicht bekannt.

Fußball, Tor
Die Niederlande ziehen die Grenzen zwischen erlaubtem Sponsoring und unerlaubter Glücksspielwerbung eng. (Bild: Pixabay/Philipp Kofler)

Auf dem Werbefoto, so führte die KSA aus, sollte der Kapitän das Trikot mit dem Logo eines Glücksspielunternehmens tragen. Der Sponsor des Vereins, ein Online-Glücksspielunternehmen, sollte auf diese Weise prominent zur Schau gestellt werden.

Verstoß gegen Glücksspiel-Werberichtlinien der Niederlande

Der Fußballverein sei laut KSA davon ausgegangen, dass es sich bei der Maßnahme um eine erlaubte Aktion im Rahmen von Sportsponsoring handele. Dies sah die Glücksspielbehörde anders. Sie gehe davon aus, dass es sich um „ungezielte Werbung für Online-Glücksspiel“ handele.

Werbung für Online-Glücksspiele, die nicht zielgerichtet ist, ist in den Niederlanden seit dem 1. Juli 2023 verboten [Seite auf Niederländisch]. Beim erlaubten Sportsponsoring würde nach Ansicht der KSA ein direkter Zusammenhang zwischen der Erwähnung des Sponsors und der Ausübung des Sports erfolgen. Dies sei zum Beispiel dann der Fall, wenn ein Fußballer während eines Spiels ein Trikot mit dem Logo des Sponsors trage. Im vorliegenden Fall sei dies jedoch nicht gegeben.

Hätte der Fußballverein die Werbung angebracht, hätte er vermutlich zudem gegen eine weitere Vorschrift verstoßen. So ist die Werbung für Online-Glücksspiele nicht erlaubt, wenn hierfür prominente Sportler eingesetzt werden.

Harte Strafen im Fall illegaler Glücksspielwerbung angekündigt

Nachdem die KSA vom Werbevorhaben erfahren habe, habe sie sowohl den Fußballverein als auch die betreffende Gemeinde und den Online-Glücksspielanbieter über ihre Position informiert. Sollte die Werbung dennoch umgesetzt werden, so die Behörde, wolle sie eine Sanktion verhängen.

Wie hoch die Sanktionen der niederländischen Glücksspielbehörde ausfallen können, bekam erst Anfang des Monats der Glücksspielanbieter Gammix zu spüren. Gegen den Betreiber verhängte sie ein Bußgeld in Höhe von 19,6 Mio. EUR. Als Grund für die Rekordstrafe nannte die KSA wiederholte Verstöße des Unternehmens. Dieses habe ohne gültige Lizenz Online-Glücksspiele für Spieler aus den Niederlanden angeboten.

Der nun abgemahnte Fußballverein habe angesichts der Androhung einer Strafzahlung angekündigt, auf die Werbemaßnahme zu verzichten. Für andere Vereine, die von Online-Glücksspielanbietern gesponsert werden, dürfte die Grenze zwischen erlaubter und unerlaubter Werbung damit ebenfalls deutlich gezogen worden sein.