Australien führt Mindest­alter für Loot­boxen und Co. ein

Posted on: 26/09/2023, 09:18h. 

Last updated on: 26/09/2023, 09:18h.

Auch in Australien steht der Einsatz von Lootboxen in Videospielen in der Kritik. Nun hat die Regierung darauf reagiert. Sie erklärte, dass künftig ein Mindestalter für diese und weitere umstrittene Gaming-Extras eingeführt werden soll.

Lootbox, Fahne Australien
Lootboxen werden in Australien neu eingestuft (Bilder: Pixabay)

So wird die Einstufung von Spielen mit kostenpflichtigen Extras, die Glücksspiel-ähnliche Elemente enthalten, in Australien künftig die Bewertung M enthalten. Damit gilt auch für Games mit Lootboxen ein Mindestalter von 15 Jahren.

Wie in Australien sind Spiele mit Lootboxen auch in vielen anderen Ländern nicht mehr für Jugendliche empfohlen. Belgien ging sogar einen Schritt weiter, denn dort sind die Beutekisten seit dem vergangenen Jahr verboten. In Deutschland ist der Gesetzgeber trotz vielfacher Kritik an der Verbreitung der Lootboxen noch nicht so weit. Hierzulande ist es rechtlich umstritten, ob die kostenpflichtigen Extras als Glücksspiel im Sinne des Glücksspielstaatsvertrags 2021 einzuordnen sind.

Die M-Kennzeichnung für Games gilt in Australien allerdings nur als Empfehlung und ist keine rechtlich bindende Kategorie. Somit bleibt es den Spieleherstellern und -anbietern selbst überlassen, ob sie sich an diese Einstufung halten.

Glücksspiel-Games ab 18 Jahre

Darüber hinaus werden alle Spiele, die ein simuliertes Glücksspiel beinhalten, künftig mit R18+ eingestuft. Im Gegensatz zur M-Kategorie ist R18+ eine gesetzlich verpflichtende Kategorie in Australien. Damit dürfen beispielsweise als R18+ eingeschätzte Social-Casino-Games nicht an Personen unter 18 Jahren verkauft werden.

Die Änderungen seien laut Kommunikationsministerin Michelle Rowland ein weiterer Schritt zur Modernisierung des nationalen Klassifizierungssystems. Damit werde sichergestellt, dass Australier besser informiert darüber entscheiden können, was sie und die ihnen anvertrauten Personen sehen, lesen und spielen.

Zur Begründung [Seite auf Englisch] erklärte Rowland:

Die Forschung zeigt, dass Kinder, die glücksspielähnlichen Inhalten ausgesetzt sind, im späteren Leben anfälliger für Glücksspielschäden sind. Und wir sind entschlossen, frühzeitig einzugreifen, um die Kinder zu schützen.

Den Entwicklern und Anbietern der Spiele bleibt jedoch noch etwas Zeit bis zum Lootboxen-Mindestalter in Australien. Dieses soll den Plänen der Regierung zufolge erst im September 2024 in Kraft treten.

Darüber hinaus werden nicht alle Games betroffen sein. Das Mindestalter soll demnach lediglich für Angebote gelten, die ab diesem Zeitpunkt auf den Markt kommen. Alle bestehenden und in den kommenden elf Monaten neu präsentierten Games bleiben davon nach jetzigem Stand ausgenommen.