Millionenschwerer Hilfsfonds für britischen Pferdesport aufgelegt
Posted on: 20/04/2020, 12:50h.
Last updated on: 20/04/2020, 02:18h.
In Großbritannien bringt die landesweite Absage von Pferderennen die Branche in ernste wirtschaftliche Bedrängnis. Um notleidenden Unternehmen zu helfen, haben die britische Racing Foundation [Seite auf Englisch] sowie das Horserace Betting Levy Board einen Hilfsfonds in Höhe von 22 Mio. Britischen Pfund (GBP) aufgelegt.
Am Wochenende vereinbarten die beiden Organisationen die Gründung des Notlagefonds, um kurzfristig Hilfe zu bieten, “wo diese am dringendsten benötigt“ werde.
Breitgestreute Unterstützung
Von den Zahlungen solle dabei eine breite Auswahl an Begünstigten profitieren. So werde den einzelnen Rennstrecken ein Ausgleich von 12.500 GBP pro ausgefallenen Renntag angeboten, wobei jede Bahn bis zu acht Termine für sich reklamieren könne.
Darüber hinaus werde es für die gebeutelten Streckenbesitzer über den Fonds die Möglichkeit geben, zinsgünstige Sofortkredite in Höhe von jeweils 200.000 GBP zu beantragen.
Der Racing Foundation-Vorsitzende Ian Barlow erklärte:
“Die Unterstützungsanträge, die wir erhalten haben, variieren und wir wollen einen Ansatz wählen, welcher bei Linderung der unmittelbaren Not bei Menschen, Pferden, Unternehmen und Wohlfahrtsorganisationen des Sports helfen soll.“
Deshalb würden nicht nur die Besitzer der Bahnen von dem Programm profitieren. Ein 8 Mio. GBP schwerer Anteil werde für die bei den Reitställen oder im Pferdetraining Beschäftigten reserviert, während für Reitstallbesitzer weitere 2,5 Mio. GBP bereitgestellt würden, so die Initiatoren des Fonds.
Linderung der Millionenverluste
Die millionenschwere Unterstützung war notwendig geworden, nachdem die britische Regierung zur Bekämpfung der Covid-19-Pandemie sämtliche Pferderennstrecken des Landes stillgelegt hatte.
Die temporäre Schließung der Rennstrecken führte in der Branche jedoch bereits in den ersten Wochen zu mehrstelligen Millionenverlusten und ersten Entlassungen.
Neben dem Fußball zählt der Pferdesport in Großbritannien zu den populärsten und umsatzträchtigsten Sportarten, die im Wettbereich Jahr für Jahr Einnahmen in Milliardenhöhe verzeichnet. Obwohl das Umsatzvolumen der Buchmacher seit 2009 (5,74 Mrd. GBP) kontinuierlich abnimmt, erwirtschaftete die Branche 2019 noch immer 4,22 Mrd. GBP.
Von offizieller Seite wurde noch nicht bekanntgeben, wann die Bahnen wieder öffnen. Allerdings werden von der British Horseracing Authority derzeit Überlegungen angestellt, die Rennen ab Anfang Mai vor leeren Rängen wieder freizugeben.
Trotz der dann fehlenden Zuschauereinnahmen würde dies durch TV-Gelder und Sportwetten für dringend benötigte Einnahmen im Pferdesport von Großbritannien sorgen. Angesichts des auf 22 Mio. GBP begrenzten Hilfsfonds haben die Beteiligten diese sicherlich nötig.
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