Darts-Legende Eric Bristow gestorben

Posted on: 06/04/2018, 10:44h. 

Last updated on: 06/04/2018, 12:22h.

Der britische Dartsprofi Eric Bristow ist gestern Abend im Alter von 60 Jahren überraschend verstorben. Er erlitt einen Herzinfarkt. Die Tragödie ereignete sich während der Darts Premier League in der Echo Arena in Liverpool. Der 60-Jährige war am Rande des Wettkampfs auf dem Weg zu seinem Auto zusammengebrochen und trotz Notarzt wenig später an den Folgen eines Herzinfarktes gestorben. Dies bestätigte der Darts-Weltverband PDC.

Darts-Spieler Eric Bristow aus Großbritannien
Eric Bristow ist im Alter von 60 Jahren überraschend verstorben. (Bild: skysports.com)

Unter seinem Kampfnamen „The Crafty Cockney“ hatte Eric Bristow in den 80er Jahren stolze fünf Weltmeistertitel im Darts geholt. Nach Ende seiner aktiven Karriere arbeitete er zuletzt unter anderem als TV-Experte für den Fernsehsender SkySports. Eric Bristow war einer der größten Förderer von Rekordweltmeister Phil Taylor und gilt als dessen Entdecker.

Darts-Spieler der ersten Stunde

Eric Bristow gehört in Großbritannien, der Wiege des Darts-Sports, zu den Spielern der ersten Stunde. Er startete seine Karriere 1977 und war ein wichtiges Zugpferd, als Darts sich gerade vom Kneipensport zum ernstzunehmenden Zuschauer- und Eventsport entwickelte. Zwischen 1980 und 1986 konnte er sich insgesamt fünfmal den Weltmeistertitel sichern. Er ist zudem Mitbegründer der PDC, die im Jahr 1993 ins Leben gerufen wurde. 1989 wurde er für seine Verdienste um den Sport sogar mit dem britischen Verdienstorden MBE ausgezeichnet.

Lange Jahre führte er die Weltrangliste an, konnte sich sogar nach einer Dartitis-Erkrankung wieder zurück an die Spitze kämpfen. Bei der Dartitis handelt es sich um eine spezifische Erkrankung der Feinmotorik bei Darts-Spielern. Sie führt dazu, dass die Sportler Probleme haben, den Pfeil im richtigen Moment loszulassen. Im Jahr 2007 beendete Eric Bristow seine Karriere.

Nach Bekanntwerden seines Todes zollten ihm nicht nur die versammelten Zuschauer und Fans in der Echo Arena mit Gesängen und Sprechchören ihren Respekt, auch Kollegen und Wegbegleiter äußerten in den sozialen Medien ihre Trauer, darunter auch der niederländischer Superstar Michael van Gerwen:

„Ich habe grade die schrecklichen Neuigkeiten zum Tod von Eric Bristow gehört. Meine Gedanken sind in diesen schlimmen Zeiten bei seiner Familie. Er war eine wahre Legende in unserem Sport!“

Eric Bristow stammte gebürtig aus London und legte sich seinen Spitznamen „The Crafty Cockney“ aufgrund seines Dialektes zu. 2005 wurde er in die Hall of Fame der PDC aufgenommen.

Entdecker von Superstar Phil Taylor

Eric Bristow ist nicht nur fünffacher Weltmeister und Wegbereiter für eine ganze Generation gewesen, sondern auch der Entdecker der Darts-Legende Phil Taylor. Auf diesen wurde er in den Kneipen Stoke-on-Trents, der Heimatstadt Taylors, aufmerksam. Mit Hilfe von Eric Bristow konnte Phil Taylor im Laufe seiner Karriere bis heute unübertroffene 16 Weltmeistertitel auf sich vereinen.

Nach Ende seiner aktiven Sportlerkarriere auf der Bühne im Jahr 2007 war Eric Bristow weiter als sogenannter Spotter bei Turnieren und Wettkämpfen aktiv. Spotter haben die Aufgabe, den nächsten Wurf eines Spielers vorherzusagen und seinen Wurfweg und seine Technik zu analysieren. Für diese Position werden oft erfahrene und ehemalige Spieler eingesetzt. Er war außerdem als TV-Experte für SkySports im Einsatz und nahm 2012 an der britischen Version des Dschungelcamps „Ich bin ein Star… Holt mich hier raus!“ teil, wo er den vierten Platz belegte.

Darts auch in Deutschland auf dem Vormarsch

Auch in Deutschland wird Darts immer populärer. Im Herbst 2017 fand in der Kölner Lanxess Arena mit der Cologne Darts Gala zum ersten Mal ein wichtiges Darts-Event in der Bundesrepublik statt. Die Veranstaltung war direkt ausverkauft. 8.000 Zuschauer feuerten ihre Idole, darunter Superstars wie Michael van Gerwen und Peter Wright, in der Halle an. Für dieses Jahr ist bereits eine Neuauflage der Gala geplant. Aufgrund der hohen Nachfrage befinden sich dieses Mal sogar 18.000 Karten im Verkauf.