Macau: Verlängerung der Haftstrafe von Ex-Suncity-Boss Alvin Chau gefordert

Posted on: 13/02/2023, 08:12h. 

Last updated on: 13/02/2023, 08:22h.

Im Januar ist der ehemalige Chef des Junket-Betreibers Suncity, Alvin Chau, zu 18 Jahren Haft verurteilt worden. Nun soll die Staatsanwaltschaft von Macau beim Gericht beantragt haben, die Haftstrafe auf 21,5 Jahre zu erhöhen. Dies berichtete zuerst das Branchenmagazin GGRAsia.

Gefängnis, Gitterstäbe
Über 21 Jahre Haft für Alvin Chau gefordert. (Bild: Pixabay)

Am 18. Januar wurde das erstinstanzliche Urteil gegen Alvin Chau verkündet. Demnach wurde er zu über 18 Jahren Haft verurteilt.

Alvin Chau wird laut Anklageschrift vorgeworfen, ein kriminelles Syndikat geleitet zu haben. Dieses habe die Regierung von Macau zwischen 2013 und 2021 um insgesamt 8,67 Mrd. HKD (rund 1,02 Mrd. EUR) betrogen. Neben der Haftstrafe wurden Chau sowie mehrere weitere Angeklagte zur Zahlung eines Geldbetrages in eben dieser Höhe verurteilt.

Weitere Anklagepunkte umfassten das illegale Glücksspiel sowie Betrug. Chau wurde allerdings nicht wegen Geldwäsche verurteilt.

Sowohl die Verteidigung als auch die Staatsanwaltschaft sollen gegen dieses Urteil in erster Instanz Berufung eingelegt haben. Sie hatten hierfür bis zum vergangenen Dienstag, den 7. Februar Zeit. Die Argumentation der Staatsanwaltschaft soll sich dabei insbesondere gegen den Freispruch von Geldwäsche gerichtet haben.

Längere Haftzeiten für mehrere Angeklagte gefordert

Auch in der Anklage wegen des Betriebes einer kriminellen Organisation und Betruges sehe die Staatsanwaltschaft eine längere Gefängnisstrafe begründet. Sie fordere daher eine Haftstrafe von 21,5 Jahren. Sollte Chau weiterhin vom Vorwurf der Geldwäsche freigesprochen werden, sähen die Ankläger 20 Jahre Haft als angemessene Strafe an.

Für die Mitangeklagten des ehemaligen Suncity-Bosses fordere die Staatsanwaltschaft ebenfalls längere Strafen.

Insgesamt hatten zusammen mit Chau 20 weitere Personen auf der Anklagebank gesessen. Zwölf von ihnen waren ebenfalls in verschiedenen Anklagepunkten verurteilt worden, acht zu Haftstrafen zwischen neun und 15 Jahren, vier auf Bewährung. Acht der Mitangeklagten wurden von allen Vorwürfen freigesprochen.

Für den ehemalige Leiter der Finanzabteilung von Suncity Philip Wong Pak Ling, der zu 15 Jahren Gefängnis verurteilt worden war, seien der Staatsanwaltschaft zufolge 17 Jahre Haft angemessen. Auch er habe sich der Geldwäsche, des Betriebes einer kriminellen Organisation und des Betruges schuldig gemacht.

Während des Prozesses hatte Chau stets jegliches Fehlverhalten abgestritten. Er gab an, sein Unternehmen habe keinen Bedarf gehabt, illegale Gewinne aus illegalem Glücksspiel und anderen kriminellen Machenschaften zu ziehen. Über die legale Vermittlung von High Rollern an die Casinos habe das Unternehmen ausreichend Gewinn generiert.

Diese Version wird allerdings nicht von den Casinos von Macau unterstützt. Einige von ihnen sind neben der Staatsanwaltschaft ebenfalls Beschwerdeführer in dem Fall gewesen.

Wie die Strafen in zweiter Instanz ausfallen könnten, dürfte nun maßgeblich davon abhängen, wie das Gericht sich zu den Vorwürfen der Geldwäsche stellt. Kommt es entgegen der erstinstanzlichen Entscheidung doch noch zu einer Verurteilung dahingehend, könnte sich dies tatsächlich auf die Länge der Haftstrafe auswirken.