Kolumbien: Glücksspiel­aufsicht schlägt Regulierung der Glücksspiel­werbung vor

Posted on: 05/10/2023, 09:37h. 

Last updated on: 05/10/2023, 09:39h.

Die Glücksspielaufsicht von Kolumbien, Coljuegos, hat eine Resolution veröffentlicht, die Vorschläge zur Regulierung der Glücksspielwerbung im Land unterbreitet. Dazu gehört der Vorschlag, Coljuegos zur Aufsichtsbehörde für die Werbeaktivitäten der Glücksspielbetreiber zu erklären.

Fußball, Stadion, Kolumbien
In Kolumbien sollen Glücksspielwerbung und Sponsoring des Profi-Fußballs künftig Einschränkungen unterliegen. (Bild: Pixabay)

Eine Regulierung der Glücksspielwerbung solle, wie Coljuegos [Seite auf Spanisch] in dem Gesetzentwurf erklärt, sämtliche Aktivitäten der kommerziellen Kommunikation umfassen. Demnach zielen sie auch auf das Sponsoring von Sportmannschaften durch Glücksspielanbieter ab.

Derzeit gibt es in Kolumbien Angaben von Coljuegos zufolge 348 stationäre Glücksspielbetreiber sowie 16 Online-Glücksspielanbieter. Hinzu kämen Baloto und Super Astro als neuartige Glücksspiele. Für die ersten acht Monate des Jahres 2023 beliefen sich die Einnahmen aus dem Glücksspiel auf eine Gesamtsumme von 564 Mrd. COP (rund 130 Mio. EUR). Dies entspreche gegenüber dem Vorjahr einem Anstieg von 16,8 %. Analysten gehen davon aus, dass das Glücksspiel in Kolumbien weiter wachsen werde, jedoch dürfte das Ausmaß des Anstiegs von der wirtschaftlichen Gesamtentwicklung im Land abhängen.

Aus sämtlichen Werbemaßnahmen solle künftig eindeutig hervorgehen, unter welcher Marke diese veröffentlicht wurden. So heißt es in der Resolution:

In der kommerziellen Kommunikation von Glücksspielanbietern muss der Firmenname, der Name oder das Markenbild des Glücksspielanbieters, für dessen Tätigkeiten geworben wird, eindeutig angegeben werden.

Darüber hinaus soll eine Angabe dazu, dass die Werbemaßnahmen von Coljuegos autorisiert wurden, erforderlich werden.

Obergrenzen für Werbeausgaben geplant

Neben den Werbeangaben an sich plant Coljuegos zudem die Regulierung der Ausgaben für Glücksspielwerbung. Demnach solle es künftig Obergrenzen für Investitionen sowohl in die Werbung für die eigene Marke als auch in die Bewerbung einzelner Glücksspiele geben. Sollte ein Glücksspielunternehmen die Obergrenzen überschreiten, sollen Strafen vorgesehen werden.

Regelungen soll es hinsichtlich der Glücksspielwerbung jedoch nicht nur für die Betreiber geben. So sieht die Resolution auch Vorgaben für den Profi-Sport vor. Profi-Sportmannschaften sollen demnach ausschließlich Werbeverträge mit Glücksspielunternehmen unterzeichnen dürfen, die hierfür von Coljuegos autorisiert wurden.

Vereinbarungen wie solche, die der Fußballverein Atlético Bucaramanga mit dem britischen Sportwettenbetreiber Marsbet geschlossen hat, sollen damit künftig nicht zugelassen sein. Allerdings hatte Coljuegos diese Kooperation bereits im September für illegal erklärt, da Marsbet nicht in Kolumbien lizenziert ist.

Die Ausgaben der Glücksspielunternehmen für das Sponsoring sollen ebenfalls der Obergrenze für Werbeinvestitionen unterliegen. Damit die vorgeschlagenen Maßnahmen durchgesetzt werden, müsste der Gesetzesvorschlag jedoch erst einmal verabschiedet werden.