Japan-Casinos: Behörden erarbeiten Pläne für verant­wortungs­volles Glücks­spiel

Posted on: 03/01/2023, 09:38h. 

Last updated on: 03/01/2023, 09:56h.

In Japan wird es noch einige Jahre dauern, ehe die ersten Casinos ihre Türen für Besucher öffnen. Trotzdem erarbeiten die Präfekturen in Osaka und Nagasaki Pläne für ein verantwortungsvolles Glücksspiel. In beiden Regionen sollen die ersten Casinos in Japan entstehen, weshalb die Behörden dort für ausreichenden Spielschutz sorgen wollen.

Simulation Hafen Nagasaki
Eines der Japan-Casinos soll in Nagasaki entstehen (Bild: Präfektur Nagasaki)

So haben die Behörden in beiden Präfekturen angekündigt, entsprechende gesetzliche Maßnahmen zu ergreifen. Damit solle sichergestellt werden, dass ihre Pläne mit dem Gesetz des Landes zur Spielsucht übereinstimmen. Das im Oktober 2018 in Kraft getretene Gesetz ist Teil der Sicherheitsvorkehrungen, die die nationalen Behörden im Rahmen der Liberalisierung des Casino-Geschäfts in Japan verlangen.

Gouverneur ins Projekt eingebunden

Am vergangenen Mittwoch fand in Osaka deshalb die erste Sitzung des „Zentrale zur Förderung von Maßnahmen gegen Spielsucht“ genannten Gremiums statt. Welche Bedeutung die Regierung dem Ausschuss beimisst, zeigt sich daran, dass er von Hirofumi Yoshimura, dem Gouverneur der Präfektur, geleitet wird.

In Osaka sind die Planungen für das zu errichtende Casino vergleichsweise weit gediehen. So wurde mit dem US-amerikanischen Glücksspiel-Konzern MGM Resorts International ein kommerzieller Partner ausgewählt. Die Baukosten der integrierten Glücksspiel- und Entertainment Resorts (RI) werden aktuell auf über 8 Mrd. Euro geschätzt.

Die Präfektur Osaka hat angekündigt, den Plan für die zu fördernden Spielerschutz-Maßnahmen bis zum kommenden März fertigzustellen. Japanischen Presseberichten zufolge habe Gouverneur Yoshimura das Paket zur Bekämpfung der Spielsucht als „eine Gelegenheit“ bezeichnet, um ein trotz des offiziellen Glücksspiel-Verbots in Japan bestehendes Problem anzugehen.

So habe der Gouverneur betont:

Der IR-Prozess ist eine Chance. Die Präfektur wird sich das Ziel setzen, die Spielsucht unter den Einwohnern von Osaka auf ein Niveau zu senken, das unter dem Niveau liegt, das bestand, als der IR-Prozess begann.

Ebenfalls in der letzten Dezemberwoche gab die Präfektur von Nagasaki eine Pressemitteilung im Zusammenhang mit den Casinos heraus. Auch darin geht es um die weitere Vorbereitung eines langfristigen Förderplans zur Bekämpfung der Spielsucht. Nach der Einarbeitung von Stellungnahmen wolle die Präfektur Nagasaki ihren Förderplan Anfang 2023 fertigstellen.

Beide Regierungen betonten, dass das Gesetz weit über die an ausländische Touristen gerichteten integrierten Casinos hinausgehen solle. Es werde überdies dazu beitragen, japanische Verbraucher im Zuge des sich liberalisierenden Glücksspiel-Marktes besser zu schützen. Die genauen Maßnahmen sollen bei Vorstellung der endgültigen Pläne präsentiert werden.