Illegales Glücks­spiel: Türkei ver­haftet Gründer von On­line-Zahlungs­plattform

Posted on: 28/05/2025, 04:35h. 

Last updated on: 28/05/2025, 08:23h.

  • In der Türkei wurde der Gründer der Online-Zahlungsplattform Papara wegen der Begünstigung von illegalem Glücksspiel und Geldwäsche verhaftet.
  • Über den Zahlungsdienst sollen Glücksspiel-Transaktionen von rund 300 Mio. Euro abgewickelt worden sein.
  • Insgesamt verhafteten die türkischen Ermittler 13 Personen.

In der Türkei forcieren die Behörden die Bekämpfung von illegalem Glücksspiel. Im Rahmen einer groß angelegten Aktion verhafteten die staatlichen Ermittler am frühen Dienstagmorgen 13 Personen. Dazu gehört auch der Gründer und Vorstand der Online-Zahlungsplattform Papara.

Moschee in Istanbul
Die Aktion fand in Istanbul statt (Bild: Pexels/Caner Cankisi)

Der prominenteste Verdächtige ist laut Medienberichten der Papara-Gründer Ahmed Faruk Karsli. Ihm wird in Istanbul unter anderem der Vorwurf der Gründung einer kriminellen Vereinigung gemacht.

Die Behörden legen Papara die Abwicklung von kriminellen Finanztransaktionen zur Last. So sollen über die Online-Zahlungsplattform dreistellige Millionenumsätze aus dem Online-Glücksspiel geflossen sein.

Am Dienstag beschlagnahmten die Behörden Vermögenswerte im Wert von über 110 Mio. Euro. Dazu gehören neben Yachten Autos sowie Wohnungen und Villen.

Die Aktion gegen Papara führt die harte Strategie der Polizei gegen illegales Glücksspiel in der Türkei fort. Schon vor zwei Monaten waren Verantwortliche der Finanzplattform PayFix wegen Geldwäsche und der Veranstaltung illegaler Wetten festgenommen worden.

Nach Angaben des Innenministers Ali Yerlikaya habe die Ermittlungsbehörde für Finanzkriminalität festgestellt, dass Papara-Konten für die Finanzierung illegaler Wetten genutzt worden seien.

Tausende Papara-Konten betroffen

Demnach wurden die illegalen Transaktionen über die Konten von über 26.012 Personen abgewickelt. Die Gelder seien dann an 274 Konten geflossen. In einem weiteren Schritt hätten die Täter das Geld auf fünf Krypto-Wallet-Konten überwiesen, die mit vier illegalen Buchmachern in Verbindung gebracht werden.

Innenminister Yerlikaya warnte die nicht lizenzierten Betreiber:

Wir setzen unseren Kampf gegen illegale Wetten und Cyberbetrug entschlossen fort, um die Sicherheit unserer Bürger zu gewährleisten. Illegale Wetten sind ein Verbrechen, das nicht nur die Zukunft des Einzelnen, sondern auch der Gesellschaft bedroht.

Die hohen Zahlungen führen neben der Finanzierung von illegalem Glücksspiel zum Vorwurf der Geldwäsche. Dies könnte für den Zahlungsdienstleister gravierende Folgen haben. Aktuell wird das türkische Fintech mit annähernd 2 Mrd. Euro bewertet.

Über den 2015 gegründeten Dienstleister wickeln nach Firmenangaben 23 Millionen private Nutzer sowie über eine Million Unternehmen ihre Finanzgeschäfte ab. Es muss sich zeigen, welche Folgen die Vorwürfe der Unterstützung von illegalem Glücksspiel in der Türkei für Papara haben.