Großbritannien: Paul Scully ist neuer Glücksspiel-Minister

Posted on: 31/10/2022, 11:42h. 

Last updated on: 31/10/2022, 11:42h.

Im Rahmen der Kabinettsumbildung hat der neue britische Premierminister Rishi Sunak letzte Woche den Abgeordneten Paul Scully zum parlamentarischen Staatssekretär für Technologie und digitale Wirtschaft ernannt. In dieser Funktion wird Scully innerhalb des Ministeriums für Digitales, Kultur, Medien und Sport (DCMS) das legislative Ruder in der britischen Glücksspiel-Branche übernehmen.

Paul Scully
Wird der Abgeordnete Paul Scully die britische Glücksspielgesetzgebung auf den Weg bringen? (Bild: BGC)

Die Ernennung von Scully folgte auf die Rückkehr von Michelle Donelan als DCMS-Sekretärin in der Regierung von Rishi Sunak und den Rücktritt von Damian Collins vom Amt des Unterstaatssekretärs.

Nach seiner Ernennung erklärte Scully auf Twitter:

Ich bin gespannt auf meine neue Rolle als Minister für Technologie bei @DCMS & freue mich, die Arbeit mit so vielen Freunden als Minister für London fortzusetzen.

Der britische Glücksspielverband Betting and Gaming Council (BGC beglückwünschte Scully am Freitag zu seiner Ernennung zum Minister für die Wett- und Glücksspiel-Branche in einer Pressemitteilung [Seite auf Englisch].

BGC-CEO Michael Dugher erklärte sich bereit, mit dem DCMS zu kooperieren, um gezielte und verhältnismäßige Maßnahmen zu finden, die das richtige Gleichgewicht herstellen könnten.

Der BGC wolle höhere Standards für sicheres Glücksspiel durchsetzen, um die Schwächsten in der Gesellschaft zu schützen. Gleichzeitig solle gewährleistet werden, dass die 22,5 Millionen Spieler auch weiterhin die Freiheit hätten, verantwortungsbewusst ihrer Passion nachzugehen.

Fünfter Anlauf zur neuen Glücksspielgesetzgebung in Großbritannien

Dugher würdigte in seinem Statement auch den scheidenden Glücksspielminister Damian Collins, der die Überprüfung des Glücksspiels geleitet hatte. Collins hatte zuvor angekündigt, dass er drei Monate nach seinem Amtsantritt nicht mehr als Glücksspielminister fungieren werde.

Collins wurde in den letzten Tagen der Amtszeit von Boris Johnson ernannt und war unter anderem für die Überwachung des Gesetzes zur Online-Sicherheit und die Veröffentlichung des lange verzögerten White Book zur Überprüfung des Glücksspielgesetzes von 2005 zuständig.

Collins behielt diese Aufgaben unter Liz Truss, die zwischen dem 5. September und dem 24. Oktober als Premierministerin amtierte. Zunächst hatte es den Anschein, dass er auch unter Premierminister Rishi Sunak im Amt bleiben würde. Nach einer Kabinettsumbildung ernannte Sunak jedoch wieder Michelle Donelan zur Kultusministerin.

In einem Statement in den sozialen Netzwerken sicherte Collins allerdings auch weiterhin seine Unterstützung zu:

Es war mir eine große Freude, mit dem Team des DCMS zusammenzuarbeiten, um das Gesetz zur Online-Sicherheit und andere Maßnahmen zur Stärkung unserer digitalen Wirtschaft voranzubringen. Ich werde diese Bemühungen nun im Parlament von den Hinterbänken aus weiter unterstützen.

Der Abgeordnete Chris Philp war der erste, der das damals neu geschaffene Amt im Jahr 2021 übernahm. Er war für die Überwachung der Überarbeitung des Glücksspielgesetzes verantwortlich, bis er Anfang dieses Jahres aus Protest gegen die Regierung von Boris Johnson zurücktrat.

Seit dem Beginn der Überarbeitung des Glücksspielgesetzes im Dezember 2020 als Wahlversprechen der konservativen Regierung hatten diese Rolle Nigel Huddleston, John Whittingdale, Chris Philp und Damian Collins übernommen.

Scully ist bereits der fünfte Minister, der versucht, die Glücksspielgesetzgebung auf den Weg zu bringen. Bis heute ist es jedoch zu keiner Verabschiedung einer neuen Gesetzgebung gekommen.