Irische Glücksspielbehörde erklärt Werberegulierung zur Priorität
Posted on: 18/03/2025, 04:10h.
Last updated on: 18/03/2025, 08:08h.
- Die Glücksspielbehörde von Irland macht die Regulierung der Glücksspielwerbung zu einer ihrer Prioritäten.
- Die GRAI kündigte an, ein umfassendes Maßnahmenpaket entwickeln zu wollen.
- Bei Verstößen drohen Geldstrafen in Millionenhöhe oder gar Lizenzentzug.
Vor wenigen Tagen startete die Glücksspielbehörde GRAI ihre offizielle Tätigkeit auf der Grünen Insel. Zu den ersten Amtshandlungen der obersten Glücksspielkontrolleure von Irland soll nach Aussage von Direktorin Anne-Marie Caulfield die Regulierung der Glücksspielwerbung gehören.

Die GRAI sieht die Überwachung der Werbeaktivitäten als eine der entscheidenden Säulen für einen umfassenden Spielerschutz im Land. Aus diesem Grund will sie sich im ersten Jahr ihrer Tätigkeit darauf besonders konzentrieren.
Caulfield machte in einem Interview [Seite auf Englisch] mit der Zeitung Irish Examiner deutlich, dass den Betreibern bei Verstößen ernsthafte Sanktionen drohen.
Die GRAI-Direktorin sagte zum möglichen Strafmaß:
Es reicht von einer Aufforderung zur Verbesserung bis hin zu einer Geldstrafe in Höhe von 20 Mio. € oder 10 % des Umsatzes – je nachdem, welcher Betrag höher ist – bis hin zur Aussetzung oder dem Entzug einer Lizenz.
Auch Entscheidungsträgern in den von Verstößen betroffenen Unternehmen drohen Sanktionen. Diese könnten laut GRAI für die Vergehen in Verantwortung gezogen werden.
Mehr Problemspieler „als gedacht“
In dem Interview begründete Caulfield die verstärkte Kontrolle der Glücksspielwerbung mit dem hohen Anteil an Problemspielern in Irland. Dieser liege „zehnmal höher als ursprünglich gedacht“, warnte die Direktorin.
Um die Herausforderungen für den Spielerschutz zu messen, hatte die GRAI eine Studie in Auftrag gegeben. Dabei förderten die Datenspezialisten des Wirtschafts- und Sozialforschungsinstituts (ESRI) die bedenklichen Werte zutage.
Bezug nehmend auf den Bericht erklärte Caulfield:
3,1 % [der Menschen] weisen einen erheblichen Schaden durch das Glücksspiel auf und weitere 7 %, einen mäßigen Schaden. Die Tatsache, dass 47 % des Gesamtumsatzes laut ESRI-Studie auf diese beiden Kategorien entfallen, ist besorgniserregend.
Erschwerend komme hinzu, dass es deutliche Anzeichen dafür gebe, dass Heranwachsende, die vor ihrem 18. Lebensjahr wetten, später mit doppelt so hoher Wahrscheinlichkeit zu Problemspielern werden. Diese Tatsache rechtfertige es aus Sicht der Behördenchefin, hart gegen Verstöße bei den Werberegeln durchzugreifen.
Ab wann die GRAI die Anbieter mit den angedrohten Strafen konfrontiert, wurde noch nicht bekannt. Angesichts der Dringlichkeit des Problems dürfte die Behörde eher früher als später damit beginnen.
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