Glücksspiel in Frankreich erreicht 2022 neuen Rekord­umsatz

Posted on: 27/07/2023, 09:19h. 

Last updated on: 27/07/2023, 09:20h.

In Frankreich haben die Glücksspiel-Anbieter im vergangenen Jahr beim Umsatz eine neue Rekordmarke aufgestellt. Der Regulierungsbehörde l’Autorité Nationale des Jeux (ANJ) zufolge konnten die Unternehmen 2022 Einnahmen in Höhe von 12,9 Mrd. Euro generieren.

Computer, Roulette
Auch das Online-Glücksspiel floriert in Frankreich (Bilder: Pixabay)

Am Mittwoch veröffentlichte die ANJ die Geschäftszahlen für das Jahr 2022. Aus diesen geht neben dem neuen Rekordumsatz hervor, dass der Glücksspiel-Markt in Frankreich gegenüber 2021 um satte 20 % zulegen konnte.

Den Löwenanteil der Erlöse vereinen dabei die beiden französischen Glücksspiel-Betreiber Française des Jeux (FDJ) und Pari-Mutuel Urbain (PMU). Auf diese entfielen ANJ zufolge 8,20 Mrd. EUR und damit knapp 70 % der gesamten Bruttowertschöpfung der Branche.

Casinos und Online-Glücksspiel stark

Den zweiten Rang auf der Umsatzskala nehmen in Frankreich terrestrische Glücksspiel-Angebote ein. Auf diese entfielen 2022 etwa 2,59 Mrd. Euro. Die guten Geschäfte erklärte die Behörde mit dem Ende der pandemiebedingten Einschränkungen, die für volle Kassen in den Casinos gesorgt habe.

Das Ende der Casino-Schließungen führte bei den Geschäften gegenüber 2021 zu einem Umsatzwachstum von 130 % auf 1,38 Mrd. Euro. Auch Spielhallen und -clubs profitierten, denn sie wuchsen auf 107 Mio. Euro Umsatz. Damit schossen sie um 189 % in die Höhe.

Hinter dem terrestrischen Glücksspiel folgen mit 2,17 Mrd. Euro das Online-Glücksspiel und -Sportwetten. Mit 1,38 Mrd. Euro stellen Online-Sportwetten die größte Gruppe, gefolgt von Online-Poker und Co. (442 Mio. Euro) sowie Pferdewetten (346 Mio. Euro).

Fokus auf Sport und Sportwetten

Laut ANJ habe im vergangenen Jahr ein besonderer Regulierungsschwerpunkt auf dem wachsenden Bereich der Sportwetten gelegen. Dabei habe die Glücksspielwerbung im Mittelpunkt gestanden. Grund dafür sei die zunehmende Anzahl von Anzeigen rund um die 2021 ausgetragene Fußball-EM gewesen.

Als Grund nannte ANJ-Präsidentin Isabelle Falque-Pierrotin die mögliche Gefährdung des Spielerschutzes durch zu viel Werbung in Frankreich. Es sei laut Falque-Pierrotin

… die absolute Notwendigkeit, die Zahl der exzessiven Spieler zu reduzieren, die heute ein soziales Problem darstellt, das über die individuelle Dimension der Sucht hinausgeht.

In Folge des Fußball-Events habe die Behörde im Februar 2022 festgestellt, dass beim Volumen der Werbung „eine Linie überschritten“ worden sei. Aus diesem Grund habe die ANJ die Unternehmen aufgefordert, die Zahl ihrer Anzeigen zu reduzieren und verantwortungsvoll mit der Werbung umzugehen. Den Glücksspiel-Umsätzen in Frankreich dürfte die Einschränkung angesichts der guten Zahlen kaum geschadet haben.