Großbritannien: GambleAware startet landesweites Netzwerk zur Spielsucht-Behandlung

Posted on: 04/04/2023, 09:54h. 

Last updated on: 04/04/2023, 10:02h.

Die britische Spielerschutz-Organisation GambleAware hat am Montag den Start eines landesweiten Netzwerks zur Spielsucht-Behandlung angekündigt. Das Netzwerk namens National Gambling Support Network (NGSN) konzentriere sich auf die Frühintervention und verfolge einen regionalen Ansatz.

Help, Tastatur, Hilfe
Mit dem neuen Netzwerk sollen Spielsüchtige laut GambleAware schneller Hilfe erhalten. (Bild: Pixabay)

Das NGSN basiere GambleAware zufolge auf einer umfassenden Partnerschaft verschiedener Spielsucht-Behandlungsanbieter und Unterstützungsleistender. Auf diese Weise sollen Überweisungswege kürzer werden. Zudem soll sichergestellt werden, dass Spielsüchtige zur richtigen Zeit die richtige Unterstützung erhalten.

Das National Gambling Support Network (NGSN) ist aus dem National Gambling Treatment Service (NGTS), einem Netzwerk von Spielsuchtunterstützungs-Organisationen, hervorgegangen. Wie viele Personen mit diesem Netzwerk in seiner bisherigen Version jährlich erreicht wurden, zeigen die im Jahr 2022 von GambleAware vorgelegten Statistiken [Dokument auf Englisch]. Aus diesen geht hervor, dass allein zwischen April 2021 und März 2022 im Rahmen des Angebotes über 7.000 Personen eine Spielsucht-Behandlung abschließen konnten. 86 % von ihnen hätten so auch die durch das problematische Spielverhalten entstandene psychische Belastung reduziert.

Entlastung des Gesundheitswesens durch bessere Vernetzung von lokalen Diensten

Zur Funktionsweise des NGSN erklärt GambleAware, dass beispielsweise bei einem Anruf bei der Spielsucht-Linie National Gambling Helpline das Personal Hilfebedürftige an einen der lokalen Behandlungsanbieter des Netzwerkes verweisen wird. Die lokalen Anbieter wiederum sollen eine erste Bewertung vornehmen und Personen mit problematischem Spielverhalten an die Stelle verweisen, die ihnen die beste Unterstützung bieten könne.

Auf diese Weise soll das öffentliche Gesundheitswesen entlastet werden. Zudem hoffe die Organisation, auf regionaler Ebene weitere Unterstützung für die betroffenen Personen zu erhalten.

GambleAware-Chief Commissioning Officer Anna Hargrave erklärte:

Wir hoffen, dass wir durch unseren regionalen Ansatz neue Möglichkeiten für die Zusammenarbeit mit anderen lokalen Diensten und Regierungsstellen schaffen können. Indem wir unsere Reichweite auf lokaler Ebene ausweiten und beispielsweise mit lokalen Behörden oder der Strafjustiz zusammenarbeiten, können wir denjenigen, die durch das Glücksspiel Schaden erleiden, besser helfen.

Entscheidend sei bei er Gestaltung des Netzwerks die Mitarbeit von Menschen mit Spielsucht-Erfahrung gewesen. Diese hätten maßgeblich dazu beigetragen, dass das Netzwerk den Betroffenen gerecht werden könne.

So erklärte beispielsweise ein selbst von problematischem Glücksspiel Betroffener und an der Entwicklung des Netzwerks Beteiligter im Rahmen der Ankündigung von GambleAware, Spielsucht könne jeden treffen. Daher sei es wichtig, dass die verfügbaren Unterstützungsdienste so proaktiv und zugänglich wie nur möglich seien. Das neue Netzwerk sei an diese Erfordernisse angepasst.