Wettanbieter Caesars Sportsbook wegen „irre­führender“ Werbung verklagt

Posted on: 28/02/2023, 10:14h. 

Last updated on: 28/02/2023, 11:03h.

Inmitten der Diskussionen um ein Sportwetten-Werbeverbot in den USA wird Wettanbieter Caesars Sportsbook derzeit wegen seiner Werbepraktiken mit einer Klage konfrontiert. Caesars soll neue Kunden mit als „risikofrei“ gekennzeichneter Werbung geködert haben. Infolgedessen wurde vor dem US-Bezirksgericht in New York nun eine Sammelklage eingereicht.

Richterhammer, Klage, Gericht
Wettanbieter Caesars Sportsbook muss sich vor Gericht wegen eines Werbeangebots verantworten. (Bild: Pixabay)

Das Argument der Kläger: Die Werbung sei alles andere als „risikofrei“. Die Werbeanzeigen des Sportwetten-Anbieters seien somit irreführend. Bei der Klägerin, die die Sammelklage initiiert habe, handelt es sich um eine New Yorkerin, die sich bei Caesars registriert habe, nachdem sie eine entsprechende Werbeanzeige gesehen habe.

Caesars soll in seiner Werbung erklärt haben, dass Neukunden bis zu 1.250 USD (ca. 1.180 EUR) „risikofrei“ einsetzen könnten. Im Fall eines Gewinnes würden die Kunden diesen wie gewöhnlich ausgezahlt bekommen. Im Fall eines Verlustes würden sie den Betrag in Bonuswetten, nicht jedoch in bar, zurückerstattet bekommen. Eine Auszahlung sei dabei nicht möglich, sondern lediglich die Verwendung des Bonus in Form von Wetteinsätzen. Zudem müsse dies innerhalb von 14 Tagen geschehen.

Bonus genutzt und Einsatz verloren

Die New Yorker Spielerin habe sich auf diese Werbung hin auf der Sportwetten-Plattform von Caesars Sportsbook angemeldet und 125 USD gesetzt. Die Wette habe sie allerdings verloren.

In der Klage habe sie die folgende Beschwerde formuliert:

Derartige verlockende Angebote haben die Kläger und andere Amerikaner dazu gebracht, Wettkonten zu eröffnen und zu nutzen, aber neue Nutzer erfahren später eine erschreckende Realität: Selbst sogenannte „kostenlose“ oder „risikofreie“ Wetten können dazu führen, dass der Kunde jeden Dollar seines Einsatzes verliert.

Die Klägerin fordere daher einen Schadenersatz in nicht näher benannter Höhe. Zudem klage sie auf eine Unterlassungsverfügung unter anderem wegen fahrlässiger Falschdarstellung.

Droht das Verbot der Sportwetten-Werbung in den USA?

Die Klage dürfte allerdings nicht nur für Caesars Sportsbook von Bedeutung sein. Sie gießt auch Feuer auf die derzeitige Diskussion um ein umfassendes Verbot der Werbung für Sportwetten. Erst in der vergangenen Woche reichte der Abgeordnete Paul Tonko einen entsprechenden Gesetzesentwurf ein, der dem Werbeverbot für Tabakprodukte ähnelt.

Während Tonko die Werbemaßnahmen der Sportwetten-Anbieter als „räuberisch“ bezeichnete, reagierte die Sportwetten-Branche mit Kritik an den Plänen des Politikers. Die legale Glücksspielbranche zeichne sich durch ein hohes Verantwortungsbewusstsein und umfassende Spielerschutzmaßnahmen aus.

Einschränkungen der Glücksspiel-Werbung, so die Befürchtung laut Branchenvertretern, könnten jedoch zur Schwächung des legalen Glücksspiels und der legalen Sportwetten führen. Die Folge könne die Abwanderung der Spieler in den unregulierten und ungeschützten Schwarzmarkt sein.

Angesichts dieser Diskussionen dürfte der Ausgang der Klage gegen Caesars Sportsbook von der gesamten Sportwetten-Branche mit Spannung erwartet werden.