Brasiliens Senat schränkt Glücksspielwerbung deutlich ein
Posted on: 30/05/2025, 10:20h.
Last updated on: 30/05/2025, 10:27h.
- In Brasilien wurde ein Gesetzentwurf mit schärferen Regeln für die Glücksspielwerbung angenommen.
- Mit Sportlern, Influencern und anderen Prominenten darf nicht mehr geworben werden.
- Aus der Branche kommt deutliche Kritik an den geplanten Einschränkungen.
Wenige Monaten nach der Legalisierung kommen auf die Betreiber in Brasilen massive Einschränkungen bei der Glücksspielwerbung zu. Am Mittwoch stimmte der brasilianische Senat für einen entsprechenden Gesetzentwurf.

Künftig dürfen die Betreiber nicht mehr mir Sportlern, Influencern oder anderen Prominenten werben. Gleiches gilt für aus deutscher Sicht vielleicht etwas befremdlich wirkende Werbekooperationen mit Schiedsrichtern.
Darüber hinaus wird in Brasilien die Glücksspielwerbung während Live-Sportübertragungen verboten. Anzeigen in Printmedien werden dann ebenfalls tabu sein.
Auch wenn die nun beschlossenen Bestimmungen weit gehen, konnten sich die Initiatoren des Gesetzentwurfs nicht vollständig durchsetzen. Ursprünglich war geplant, in dem Land ein grundsätzliches Werbeverbot für die Glücksspielbranche zu erlassen.
Im Bereich Social- und Direct Marketing kommen weitere Einschränkungen hinzu. So dürfen während Matches keine Direktnachrichten mit Sportwetten an Kunden versendet werden. Dazu ist jegliche Werbung in Stadien oder auf Sportplätzen illegal, sobald das Gesetz in Kraft tritt.
Laut Senator Carlos Portinho sind die härteren Regeln eine logische Konsequenz aus dem Verhalten der Glücksspielanbieter. Diese hätten sich durch übermäßiges Marketing als unfähig erwiesen, „sich in Bezug auf die Werbung selbst zu regulieren“.
Kritik von Glücksspielbranche und Sportverbänden
In einem ersten Statement reagierte der Branchenverband IBJR mit Besorgnis. Darin warnte er davor, dass die strengen Beschränkungen den illegalen Betreibern Vorschub leisten würden.
Legale Werbung diene auch dazu, die Verbraucher über lizenzierte Betreiber zu informieren. Diese böten im Gegensatz zum Schwarzmarkt ein sichereres Spielumfeld, so der IBJR.
Der Verband betont:
Der Vorschlag schwächt die Kommunikation zwischen legalen Wettanbietern und Wettenden und gefährdet die Nachhaltigkeit eines regulierten Sektors, der sich dem verantwortungsvollen Glücksspiel verschrieben hat.
Sportverbände gehören ebenfalls zu den Kritikern des neuen Gesetzes. In einer gemeinsamen Erklärung sprachen sich die Teams mehrerer Fußballvereine gegen die Beschränkungen aus und warnten vor den wirtschaftlichen Konsequenzen.
Die Klubs bezeichneten die Sponsoring-Bestimmungen „als getarntes Verbot“. Auf diese Weise könnten dem brasilianischen Sportsektor jährlich rund 1,6 Mrd. BRL (150 Mio. Euro) entgehen.
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