Casino­verband Liech­ten­stein gibt seine Auf­lö­sung bekannt

Posted on: 19/03/2025, 09:10h. 

Last updated on: 19/03/2025, 09:10h.

  • Der Casinoverband Liechtenstein hatte in dieser Woche seine Auflösung erklärt.
  • Als Grund nennt die Institution die schwierige Marktlage der Branche in dem Fürstentum.
  • Zuletzt war nur noch ein Betrieb Mitglied in der Interessenvertretung.

Der Glücksspielbranche des Fürstentums ist in dieser Woche eine wichtige Stimme abhandengekommen. Am Dienstag gab der Casinoverband Liechtenstein seine Auflösung bekannt. Die Interessenvertretung nennt dafür diverse Gründe.

Schloss, Webtext
Die Website des Verbands ist derzeit offline (Bilder: Casinoverband)

Wer am Dienstag auf der Website des Casinoverbands nach Informationen über die Branche suchte, wurde enttäuscht. Statt des üblichen Auftritts steht dort momentan nur “Diese Seite wird gerade überarbeitet…”.

Hintergrund ist die Auflösung, die die Organisation in dieser Woche beschloss. Der von dem Vorstand getroffene Entschluss war nach einem rapiden Mitgliederschwund notwendig geworden. So waren zuletzt drei Betreiber aus dem Verband ausgetreten, sodass dort nur noch ein Casino vertreten war.

Mit dem Aus geht die Geschichte des Branchenverbands in Liechtenstein nach relativ kurzer Zeit schon wieder zu Ende. Die Organisation war im Oktober 2020 aus einer Sektion der Wirtschaftskammer von Liechtenstein gegründet worden. Ihre Mitglieder hatten die Notwendigkeit einer eigenen Interessenvertretung erkannt, nachdem 2017 die ersten Casinos in dem Fürstentum eröffnet hatten.

Die Mitgliederzahl des Verbands war in den letzten Monaten stetig geschrumpft. Bis vor wenigen Tagen vereinte er die Vertreter von vier Casinos.

Nachdem die Betreiber aus Bendern, Ruggell und Triesen ausgetreten waren, verblieb das Casino Schaanwald als letzte Organisation. Dies machte ein Weiterbestehen des Verbands laut Statuten der Wirtschaftskammer Liechtenstein unmöglich, weshalb das Aus beschlossen wurde.

Schweizer Spielersperren ein weiterer Grund

Als weiteren Faktor gibt der bisherige Vorstand das schwierige Marktumfeld in Liechtenstein an. Demnach sind die Umsätze der Branche seit Beginn des Jahres um bis zu 85 % gesunken.

Auslöser ist die Übertragung der für Schweizer geltenden Spielersperren auf die Liechtensteiner Casinos. Seitdem ist der Zustrom eidgenössischer Spieler in das Fürstentum geradezu eingebrochen.

Dazu betonte der Verband:

Dieser Schritt erfolgte nicht wegen Unstimmigkeiten im Vorstand, sondern aus anderweitigen Gründen im Zusammenhang mit der aktuell sehr schwierigen Situation des Liechtensteiner Casinomarktes.

Trotz der kurzen Zeit seines Bestehens reklamiert der Verband einige Erfolge für sich. Dazu zählt er insbesondere die Abstimmung über den Fortbestand von Casinos im Januar 2023. Die Bürger hatten damals mit großer Mehrheit dafür gestimmt.

Derzeit scheint die Lage der Betriebe jedoch nicht nur düster. Grund zur Hoffnung gibt das Alpin Royal Casino in Schaan, welches am kommenden Freitag eröffnet. Allerdings verlässt sich der Betreiber nicht nur auf ein modernes Spielangebot. Zu dem Casino gehören noch ein Hotel sowie ein Restaurant.