ANJ star­tet Auf­klärungs­kam­pagne zu Sport­wetten und Sucht­gefahr

Posted on: 26/05/2025, 05:34h. 

Last updated on: 27/05/2025, 08:04h.

  • Anlässlich des Tennisturniers von Roland Garros startet die ANJ eine Präventionskampagne zur Suchtgefahr von Sportwetten.
  • Die französische Glücksspielbehörde sieht Sportwetten als eines der größten individuellen Risiken für das Problemspiel.
  • ANJ lässt damit eine Kampagne aus dem Jahr 2024 wieder aufleben.

Am Montag beginnt die Hauptrunde des Tennisturniers von Roland Garros. Anlässlich des weltberühmten Grand-Slam-Events in der französischen Hauptstadt startet die französische Glücksspielbehörde ANJ eine Präventionskampagne, um über die Suchtgefahr von Sportwetten aufzuklären.

Aufklärungskampagne ANJ
Die Behörde will Spieler auf Risiken hinweisen (Bild: ANJ)

Bei ihrer Aufklärungskampagne setzt die Autorité Nationale des Jeux auf eine Aktion, die erstmals im Juni 2024 während der Fußball-EM zum Einsatz kam. In diesem Rahmen will die ANJ Spieler in Bezug auf die Risiken der exzessiven Nutzung von Wetten hinweisen.

Umfassende Aufklärungskampagne

Die Kampagne der ANJ besteht aus Anzeigen mit vergrößerten rechtlichen Hinweisen und realen Geschichten von Problemspielern. Die plakative Aufmachung zielt darauf ab, die gesetzlichen Warnungen bei Werbeanzeigen der Buchmacher auffälliger und wirkungsvoller zu gestalten, als dies derzeit in der Realität der Fall ist.

Betitelt sind die Banner mit dem Hinweis:

Zwei Zeilen am unteren Ende einer Anzeige werden niemals ausreichen, um die Geschichte der Sportwettensucht ganz zu erzählen.

Die in Printmedien und digitalen Kanälen geschaltete Aktion weist Nutzer auf die Website einer Suchthilfe hin, die Beratung zum Thema Spielsucht bietet. Zugleich werden auf der Plattform Informationen zu Hilfseinrichtungen für betroffene Spieler und ihre Familien gezeigt.

ANJ will Zahl der Problemspieler deutlich senken

Die Präventionskampagne zu Sportwetten und Spielsucht steht im Einklang mit dem vorrangigen Ziel, das die ANJ für den Zeitraum von 2024 bis 2026 formuliert hat. Bis dahin will die Behörde die Zahl der Spielsüchtigen drastisch reduzieren.

Der Start der neuen Kampagne erfolgt vor dem Hintergrund, dass Frankreichs nationale Agentur für Suchtprävention allein für das Jahr 2024 rund 1,17 Mio. problematische Glücksspieler gezählt hat. Davon werden 360.000 als exzessive Spieler eingeordnet. Daraus folgert die ANJ, dass die Quote der problematischen Spieler unter den Sportwettenden bei 5,9 % liegt.

ANJ betont, dass die Mehrzahl der Wettenden ihr Hobby auf kontrollierte Weise betreibt. Trotzdem fordert sie die Betreiber dazu auf, dass die Reduzierung des schädlichen Glücksspiels für Kunden oberste Priorität haben sollte.

Eine umfassende Befolgung dieser Vorgabe könnte für Buchmacher zu deutlichen Umsatzverlusten führen. Laut ANJ werden gut 38 % der gesamten Bruttospielerträge in Frankreich durch Nutzer mit einem problematischen Spielverhalten generiert. Ob die Kampagne dabei hilft, diesen Wert zu senken, werden die kommenden Monate zeigen.