Glücksspiel-Sperrdatei wächst in Belgien auf über 360.000 Spieler
Veröffentlicht am: 19. Januar 2020, 05:30 Uhr.
Letzte Aktualisierung am: 19. Januar 2020, 08:41 Uhr.
In Belgien ist die Glücksspiel-Sperrdatei 2019 auf insgesamt 360.553 Einträge angewachsen. Den in dem Excluded Persons Information System (EPIS) aufgeführten Spielern ist es untersagt, online wie offline Casinos oder Wettbüros zu besuchen.

System seit 2004 aktiv
Das von der belgischen Glücksspielaufsicht [Seite auf Englisch] geführte EPIS-System existiert seit 2004. Seitdem muss jeder Besucher von landbasierten Casinos oder Wettbüros sowie ihrer Online-Pendants vor dem Eintritt Namen und Geburtstag angeben.
Diese Daten werden automatisch mit der EPIS-Datei abgeglichen. Nur wenn der Spieler dort nicht aufgeführt ist, wird ihm Zutritt zum jeweiligen Glücksspielanbieter gewährt.
Die Sperre kann nicht nur national erfolgen. So haben Belgier die Möglichkeit, sich auch für Casinos in benachbarten Ländern wie Frankreich oder Deutschland sperren zu lassen, wenn sie fürchten, dem Reiz des Glücksspiels jenseits der Grenzen erliegen zu können. Voraussetzung ist, dass der Wohnort der Spieler im grenznahen Bereich liegt.
Nur geringer Anteil freiwilliger Sperren
Allerdings erfolgte der Großteil der Sperren nicht freiwillig. So haben sich lediglich 10,1 % der in der EPIS-Datei geführten Spieler selbst oder durch Verwandte vom Glücksspiel ausschließen lassen.
16 % der Blockaden erfolgten aufgrund beruflicher Aussperrungsgründe. Diese liegen vor, wenn die Betreffenden in Berufen arbeiten, in denen das Glücksspiel oder Teile davon verboten sind. Beispielsweise dürfen die Angehörigen vieler sportlicher Organisationen keine Sportwetten abgeben, um die Gefahr von Spielmanipulation zu minimieren. Zudem ist es beispielsweise Polizeibeamten verboten, Wetten abzuschließen.
Weitere 27,9 % der Personen wurden aufgrund ihrer angespannten finanziellen Situation gesperrt. Mit 46 % wurde der Großteil der Sperren jedoch nach einem gerichtlichen Beschluss erwirkt: Diesen Personen wurde aufgrund vorheriger Vergehen untersagt, am Glücksspiel teilzunehmen.
Allerdings betonen die Verwalter der EPIS-Datenbank, dass die 360.553 Einträge keine präzise Anzahl der gesperrten Personen darstellen. So sei es vereinzelt möglich, dass manche Personen doppelt in dem Register auftauchen; beispielsweise wenn sie verschuldet seien und sich gleichzeitig selbst gesperrt hätten.
Die insgesamt hohe Zahl zeigt jedoch, dass in Belgien eine hohe Zahl von Menschen so große Probleme mit dem Glücksspiel hat, dass sie aus einem der genannten Gründe vom Spiel ausgeschlossen wurde.
Diese Seiten dürften Sie auch interessieren
Ähnliche Artikel
Jugendschutz: Londoner Pub verliert Spielautomaten-Lizenz
Belgien: Werden nach Lootboxen bald auch Pokemonkarten verboten?
Schwedens Regierung erwägt Online-Casino-Verbot
Am beliebtesten
Brisante E-Mail: Plante Novomatic Spenden an deutsche Parteien?
Kampf gegen Korruption: Crown-Resorts-CEO Ken Barton tritt zurück
Razzien gegen illegales Glücksspiel in Deutschland und Österreich
Casino-Umsätze in Frankreich Corona-bedingt um 24 % gesunken
E-Sport: Leipziger zum eFootballer des Jahres 2020 gewählt
Am meisten kommentiert
PokerStars: Kein Spielgeld-Angebot mehr in Deutschland
25. Februar 2021 — 3 Kommentare—Bringt Joe Biden Online-Poker zurück in die USA?
23. Januar 2021 — Keine Kommentare—Australien: Schon 11-Jährige nehmen am Glücksspiel teil
1. Februar 2021 — Keine Kommentare—E-Sport-Wetten in Österreich: Greentube übernimmt Plattform HERO
9. Februar 2021 — Keine Kommentare—
Noch keine Kommentare