Wutausbruch wegen Glücksspiel-Verlusten: 54-Jährige droht Casino mit Bombenattentat

Posted on: 15/05/2021, 05:30h. 

Last updated on: 14/05/2021, 03:34h.

Die Polizei von Clearwater, Florida, hat eine 54-jährige US-Amerikanerin festgenommen, nachdem diese das Seminole Hard Rock Hotel & Casino in Tampa mit einer angeblichen Bombe bedroht hatte. Offiziellen Angaben zufolge hatte der Verlust eines mittleren dreistelligen Betrags an Spielautomaten Adele B. dazu bewegt, die Bombendrohung über ihr Handy abzusetzen.

Frau mit Handy
Die Frau gab an, sich vor der Bombendrohung sehr über ihre Glücksspiel-Verluste geärgert zu haben. (Quelle:pixabay.com/Jan Vašek)

Bombendrohung als Wut-Ventil

Wie das Clearwater Police Departement bekanntgab, wurde Adele B. nach ihrer Festnahme in Gewahrsam genommen. Hintergrund für die Tat sei der Verlust von 380 USD an den Automaten des Casinos gewesen. Die Frau selbst habe eine Art Impulskontrollstörung für den Bombenanruf verantwortlich gemacht:

Als Adele B. diese Woche 380 Dollar an den Spielautomaten im Seminole Hard Rock Casino verlor, wurde sie wütend. Nachdem die Frau aus Spring Hill in ihr Hotelzimmer am Clearwater Beach zurückgekehrt war, wurde sie von ihren selbst eingestandenen Wutausbrüchen übermannt. (…) Sie sagte, dass sie mit der Drohung nur hatte “Dampf ablassen” wollen.

Weiterhin habe die Frau erklärt, über keinerlei Kenntnisse zu verfügen, die sie zum Bau oder Platzieren einer Bombe in dem Casino befähigt hätten.

Bombendrohung kein Kavaliersdelikt

Dass die Bombendrohung tatsächlich eher im Rahmen einer Übersprungshandlung vonstattengegangen sein dürfte, legt auch der geschilderte Ablauf nahe. So beschrieb die Polizei, am Dienstagabend vom Casino über den Drohanruf informiert worden zu sein.

Bereits kurz darauf sei es gelungen, den anonymen Anruf zu einem auf Adele B. registrierten Mobiltelefon zurückzuverfolgen. Bereits am frühen Mittwochmorgen sei die geständige 54-Jährige dann in einem Hotel im benachbarten Clearwater festgenommen worden.

In den vergangenen Wochen kam es in den USA bereits mehrfach zu Bombendrohungen in Zusammenhang mit Casinos.

Ende April kontaktierte ein Gast des South Point Hotel Casino & Spa in Las Vegas wiederholt den Kundenservice der Fluglinie Frontiers und drohte „ein Flugzeug in die Luft zu jagen“. Auslöser soll ein Disput am Flughafen von Las Vegas über die Zahlung von 55 USD für Übergepäck gewesen sein.

Im März hatte ein Mitarbeiter des Sicherheitsdienstes des Horseshoe Bossier City Hotel & Casino im Bundesstaat Louisiana zwei Bombendrohungen gegen seinen Arbeitgeber abgesetzt. Das Motiv ist bislang unklar.

Die Behörden werfen Adele B. nun vor, gegen Chapter 790 der Florida Statutes verstoßen zu haben. Das Gesetz klassifiziert die „Fälschliche Angabe bezüglich des Anbringens einer Bombe, eines Sprengstoffs oder einer Massenvernichtungswaffe oder bezüglich der Verwendung von Schusswaffen in einer gewalttätigen Handlung“ als Kapitalverbrechen.

Im Ernstfall drohen der 54-Jährigen bei Verurteilung eine Geldstrafe von 10.000 USD und bis zu 15 Jahre Haft.