Verzögerung bei Casino-Privat­isierung auf den Philippinen?

Posted on: 11/10/2023, 08:27h. 

Last updated on: 11/10/2023, 08:27h.

Kerstin Schäfer Read More
Expertise: Casinos, Gesetzgebung, Poker, Spiele.

Auf den Philippinen könnte sich die Privatisierung von 41 Casinos deutlich verschieben. Die derzeit von der Glücksspielbehörde Philippine Amusement and Gaming Corporation (PAGCOR) betriebenen Spielstätten sollten ursprünglich im Jahr 2025 in private Hände übergehen. Dies könnte sich nach Aussage von PAGCOR-Chef Alejandro Tengco jedoch verzögern.

Casino-Floor
41 Philippinen-Casinos sollen den Besitzer wechseln (Bild: Soltaire Casino)

Tengco erklärte während eines Auftritts bei der Glücksspielmesse G2E in Las Vegas in dieser Woche, dass der Verkauf der PAGCOR-Casinos auf den Philippinen wahrscheinlich erst 2028 vollendet werde. Damit würden sich Pläne zerschlagen, die einen deutlich früheren Vollzug der Privatisierung vorsahen.

Ziel der Privatisierung der von PAGCOR auf den Philippinen betriebenen Casinos ist nach Angaben der Regierung eine Beendigung der Doppelrolle der Glücksspielbehörde. Diese ist für die Regulierung und Überwachung des terrestrischen und Online-Glücksspiels in dem asiatischen Land verantwortlich. Damit ist sie auch für die Casinos zuständig, die unter ihrer Geschäftsleitung stehen, was für deutliche Kritik aus der Branche sorgte. Um mögliche Interessenkonflikte zu vermeiden und für eine strikte Trennung zu sorgen, sollen die Betriebe an privatwirtschaftlich geführte Unternehmen veräußert werden.

Einen direkten Grund für die Verzögerung nannte der PAGCOR-Vorsitzende nicht. Die Verschiebung dürfte jedoch mit dem Zustand der Casinos in Verbindung stehen.

Geplante Verbesserung der Casino-Ausstattung

Tengco erklärte, dass zur Unterstützung der Verkaufsabsichten in die Infrastruktur der Casinos investiert werde. Dazu plane PAGCOR unter anderem die Anschaffung von über 3.000 neuen Spielautomaten. Diese würden ab Anfang kommenden Jahres in den PAGCOR-Casinos auf den Philippinen installiert.

Darüber hinaus würden sämtliche Spieltische in den Casinos renoviert, um für ein zeitgemäßes Erlebnis der Spieler und Touristen zu sorgen. Der Start des Privatisierungsprozesses könne dann ab Ende 2025 in die Wege geleitet werden.

Zur Begründung erklärte Tengco:

Die Privatisierung wird einige Zeit in Anspruch nehmen. Deshalb werden wir in der Zwischenzeit unseren Casino-Betrieb optimieren müssen, um mehr Spieler anzuziehen und weiterhin Einnahmen für die PAGCOR-Programme zum Aufbau der Nation zu generieren.

Der Betreiber verspreche sich allein durch die neuen Spielautomaten in den kommenden fünf Jahren Zusatzeinnahmen von insgesamt mindestens 18 Mrd. PHP (290 Mio. Euro).

Hinzukomme ein mögliches Online-Casino, welches von PAGCOR betrieben werden könne. Auch dieses werde nach Aussage von Tengco dazu beitragen, die Casinos der Philippinen zum „Goldstandard“ in der Glücksspielwelt Asiens zu machen.