Australischer Glücksspiel-Konzern Tabcorp interessiert an Lizenz für britische Nationallotterie
Veröffentlicht am: 28. Januar 2020, 11:57 Uhr.
Letzte Aktualisierung am: 28. Januar 2020, 12:35 Uhr.
Medienberichten zufolge will sich der australische Glücksspiel-Konzern Tabcorp um die Lizenz der britischen Nationallotterie bewerben. So berichtet die Zeitung Daily Telegraph [Seite auf Englisch], dass das Unternehmen für das Vergabeverfahren zur ab 2023 gültigen Genehmigung seinen Hut in den Ring geworfen habe.

Tabcorp soll sich diesbezüglich mit Vertretern der Investmentbank Rothschild getroffen haben, die der britischen Glücksspielbehörde bei dem Verfahren als Ratgeber zur Seite stehen.
Tabcorp ist einer der größten Glücksspiel-Anbieter Australiens. Zu den wichtigsten Einnahmequellen zählen Casinos sowie Keno und Sportwetten. Allein Letztere werden in über 2.900 Wettbüros und 3.600 Keno-Spielstätten angeboten. Das Unternehmen mit Sitz in Melbourne beschäftigt mehr als 5.000 Mitarbeiter und erwirtschaftete 2017 einen Umsatz von über 3,3 Milliarden Euro.
Tabcorps Probleme mit dem britischen Lotto
Für Tabcorp wäre es der zweite Versuch, im britischen Lotteriegeschäft Fuß zu fassen. Das Unternehmen war bereits 2017 in Großbritannien als Mitgründer der Sun Bets-Lotterie aktiv geworden.
Das Vorhaben hatte sich jedoch als millionenschwerer Fehlschlag erwiesen: Nur ein Jahr später wurde Sun Bets eingestellt, was Tabcorp einen Gesamtverlust von rund 90 Millionen Pfund Sterling einhandelte.
Sollte sich Tabcorp tatsächlich um die Lizenz bewerben, steht dem Konzern ein harter Wettbewerb bevor. So zeigten neben Camelot bereits die britischen Milliardäre Richard Branson und Richard Desmond sowie die Lottoanbieter People’s Postcode Lottery aus den Niederlanden, Francaise des Jeux aus Frankreich und die tschechische Sazka-Gruppe Interesse am Betrieb der britischen Lotterie.
Erneute Lizenzvergabe an Camelot fraglich
Aktueller Lizenzinhaber ist das Unternehmen Camelot. Der Anbieter führt die National Lottery seit 1994 und konnte sich bei den letzten drei Vergabeverfahren die begehrte Genehmigung sichern.
Ob dies dem Unternehmen erneut gelingen wird, ist jedoch fraglich. Obwohl der Glücksspielanbieter erst im Dezember 2019 von der britischen Spielerschutzorganisation GamCare für seine sozialen Standards ausgezeichnet wurde, ist Camelot nicht frei von Beanstandung.
So standen nach einem Hackerangriff im Jahr 2016 die Sicherheitsvorkehrungen der Lotterie unter Beschuss. Zudem wird immer wieder Kritik an einzelnen Angeboten von Camelot laut.
Aus diesem Grund stellte der Lotteriebetreiber erst im letzten Oktober den Verkauf seiner 10-Pfund-Rubbellose ein. Politiker und Spielerschutzorganisationen hatten auf die hohe Abhängigkeitsgefahr, insbesondere für Jugendliche, hingewiesen.
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