Nach IT-Systemausfall: Sportwettenverband fordert besseren LUGAS-Support
Posted on: 18/03/2025, 05:46h.
Last updated on: 17/03/2025, 03:55h.
- Am Samstag war das länderübergreifende Glücksspielaufsichtssystem für mehrere Stunden offline.
- Infolge dessen konnten die lizenzierten Buchmacher keine Einzahlungen von ihren Kunden annehmen.
- Der Sportwettenverband DSWV fordert als Reaktion darauf die Gewährleistung eines umfassenden LUGAS-Supports durch die Behörden.
Das vergangene Wochenende war für die deutsche Online-Glücksspielbranche von technischem Chaos geprägt. Nachdem die Online-Marken der Merkur Group aufgrund einer massiven Sicherheitslücke zeitweilig offline gehen mussten, war auch ein behördlicher Server in die Knie gegangen. Der technische K. o. vom Samstag führte dazu, dass das länderübergreifende Glücksspielaufsichtssystem für mehrere Stunden offline war.

Die am 15. März gemeldete technische Störung im LUGAS-System entzog den lizenzierten Anbietern laut Sportwettenverband DSWV für annähernd zehn Stunden ihre Geschäftsgrundlage. Über diesen Zeitraum hätten die Online-Buchmacher keinerlei Einzahlungen ihrer Kunden annehmen können, wodurch die Platzierung von Wetten unmöglich gemacht wurde.
DSWV-Präsident Mathias Dahms sieht darin eine massive Behinderung des legalen Sektors. Schließlich habe die Störung ausgerechnet am Samstag stattgefunden. An diesem Tag ist das Wettaufkommen aufgrund des Bundesligaspieltags besonders hoch.
In einem Statement erklärte Dahms:
Es geht hier nicht nur um einen erheblichen wirtschaftlichen Schaden. Wenn die legalen Sportwettenangebote für Kunden aus Deutschland an einem Bundesliga-Samstag nicht nutzbar sind, profitieren davon in erster Linie die illegalen Wettanbieter, die sehr gerne Neukunden und Einzahlungen akzeptieren.
Dies gehe laut Verband zulasten der Kunden. So finde im nicht lizenzierten Schwarzmarkt kein Spielerschutz statt. Gleichzeitig werde der Staat geschädigt, denn die illegalen Betreiber zahlten hierzulande keinerlei Steuern.
DSWV fordert Aufarbeitung und 24/7-Support
Als Reaktion auf die Datenpanne fordert der Verband eine umfassende Aufarbeitung. Es müsse untersucht und dargestellt werden, welche „Fehler zum Erliegen des Geschäftsbetriebs des legalen Markts geführt“ haben.
Das Aufsichtssystem LUGAS ist für alle lizenzierten Online-Glücksspielanbieter in Deutschland Pflicht. Eines seiner wichtigsten Features ist die Speicherung der anbieterübergreifenden Einzahlungslimits der Kunden. Zugleich soll mittels der Aktivitätsdatei verhindert werden, dass Nutzer parallel auf mehreren Online-Plattformen spielen. LUGAS dient somit dem Spielerschutz und dazu als Kontrollmöglichkeit der GGL gegenüber Betreibern.
Darüber hinaus müsse laut DSWV gewährleistet werden, dass ein derartiger Systemabsturz nicht erneut auftrete. Hier sei zwingend ein rund um die Uhr tätiger Support des technischen Dienstleisters der Plattform nötig.
In einer ersten Antwort betonte die Glücksspielbehörde GGL, dass das Problem am Samstagabend habe behoben werden können. Seitdem stehe das LUGAS-System wieder vollständig zur Verfügung. Die GGL sagte zu, die genauen Ursachen der Störung durch Experten des IT-Dienstleisters Dataport zu untersuchen.
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