Spielerschutz-Organisation GambleAware fordert offenen Dialog über Glücksspiel

Posted on: 22/11/2023, 07:53h. 

Last updated on: 22/11/2023, 07:53h.

Neue Umfragedaten der britischen Spielerschutz-Organisation GambleAware zeigen, dass zwei von drei Erwachsenen (64 %) mit problematischem Spielverhalten noch nie darüber gesprochen haben. Daher fordern die Spielerschützer eine Entstigmatisierung des Glücksspiels und der damit verbundenen potenziellen Schäden.

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Glücksspiel und damit verbundene Probleme sind laut GambleAware stigmatisiert. (Bild: Unsplash/Ben Frost)

Zwei von fünf (39 %) derjenigen, die über ihre Glücksspielprobleme nicht sprechen würden, hätten dies aufgrund von Gefühlen wie Schuld, Scham oder der Angst, verurteilt zu werden, vermieden. Dies geht aus Daten hervor, die GambleAware am Dienstag in einer Presseerklärung [Seite auf Englisch] veröffentlichte.

Für die Erhebung der Umfragedaten kooperierte GambleAware mit dem Marktforschungsinstitut Ipsos. Dieses führte eine Online-Befragung unter 4.207 Personen zwischen 18 und 75 Jahren in Großbritannien durch. Dabei gaben 1.083 Umfrageteilnehmer an, noch nie Probleme mit ihrem Glücksspielverhalten gehabt zu haben.

Ob die von problematischem Glücksspiel betroffenen Personen bei legalen oder illegalen Glücksspielanbietern spielten, ist in der Studie nicht angegeben.

Kampagne gegen die Stigmatisierung von Glücksspiel

Den in der jüngsten Umfrage erhobenen Daten zufolge gaben 62 % derjenigen, die schon einmal ein Problem im Zusammenhang mit Glücksspiel hatten, an, dadurch negativ im Alltag beeinflusst worden zu sein. Dabei gehörten schlechte Laune und Gefühle der Anspannung zu den genannten Erfahrungen.

Je stärker das problematische Glücksspiel ausgeprägt sei, desto seltener würden die Betroffenen darüber sprechen. Je schwächer ausgeprägt das problematische Spielverhalten, desto eher würden sich die Betroffenen anderen anvertrauen, so die Analysen.

GambleAware-Geschäftsführerin Zoë Osmond erklärte hierzu:

Es ist alarmierend zu sehen, wie viele Menschen in der Isolation kämpfen. Da es sich um eine versteckte Sucht handelt, sind die Folgen des Glücksspiels von außen nur schwer zu erkennen. Deshalb ist es wichtig, dass die Betroffenen das breite Spektrum an Hilfsangeboten kennen und sich sicher fühlen, wenn sie sich melden. Jeder kann von Spielsucht betroffen sein, aber der erste Schritt besteht darin, sich zu öffnen und das erste Gespräch zu führen, idealerweise so früh wie möglich.

GambleAware gehe mit seiner Kampagne gegen die Stigmatisierung von Glücksspiel und der damit verbundenen möglichen Probleme in eine nächste Runde. Dabei sollen einflussreiche und bekannte Persönlichkeiten, darunter der Sportmoderator Clive Tyldesley und die Psychologin Dr. Linda Papadopoulos, zu Wort kommen.

Wie hilfreich es sein kann, über problematisches Spielverhalten zu sprechen, habe die Studie ebenfalls enthüllt. So hätten drei von vier Befragten, die über ihre Probleme gesprochen hätten, angegeben, sich danach besser gefühlt zu haben. Die Kraft, die hinter solchen Gesprächen stecke, wolle GambleAware ans Licht bringen.