Penn Enter­tainment und ESPN kooperieren bei Online-Sportwetten

Posted on: 09/08/2023, 02:57h. 

Last updated on: 09/08/2023, 03:07h.

In den USA wurde ein neuer Mega-Deal im Sportwetten-Business eingefädelt. Der Glücksspiel-Betreiber Penn Entertainment und der Entertainment-Konzern Disney kooperieren künftig bei der neuen Sportwetten-Marke ESPN Bet.

ESPN-Studio
Penn launcht ESPN Bet (Bild: ESPN)

Der Name der neuen Sportwetten-Marke bezieht sich auf den Sportsender ESPN, der von Disney betrieben wird. Penn bezahlt demnach für die Nutzung der Medienplattform und ihrer Partnerschaften im Sport-Bereich rund 1,5 Mrd. USD (1,37 Mrd. Euro). Dafür erhält der Glücksspiel-Konzern für die kommenden zehn Jahre die entsprechenden Rechte.

Penn-CEO Jay Snowden kommentierte:

Diese exklusive Vereinbarung mit ESPN markiert einen weiteren wichtigen Meilenstein in der Entwicklung von PENN von einem reinen regionalen US-Glücksspiel-Anbieter zu einem führenden nordamerikanischen Unterhaltungsunternehmen. ESPN Bet wird tief in das breite redaktionelle, inhaltliche, digitale und lineare Produkt- und Sportprogramm-Ökosystem von ESPN integriert.

Zugleich zeigte Snowden sich überzeugt, dass ESPN Bet von der operativen Erfahrung und dem umfassenden Marktzugang seines Unternehmens profitieren werde. Für Disney hingegen öffnet sich über seinen Sportsender nun die Tür zum Glücksspiel, einer Branche, der der Mickey Mouse-Konzern lange Zeit skeptisch gegenüberstand.

Ende der Barstool-Episode bei Penn

Für Penn ist des Deals gleichbedeutend mit dem Ende der wenig erfolgreichen Kooperation mit der Sport- und Sportwetten-Plattform Barstool. Für die Übernahme des Geschäfts von Barstool-Gründer David Portnoy hatte Penn einen mittleren dreistelligen Millionenbetrag überwiesen.

Trotz der in den USA boomenden Online-Glücksspiel-Branche konnte Barstool nie an die Wachstumsraten von Wettbewerbern wie BetMGM oder Caesars heranreichen. Medien spekulieren, dass die flauen Geschäfte und die Verweigerung von Glücksspiel-Lizenzen in einer Reihe von US-Bundesstaaten mit dem schillernden Gründer zusammenhängen könnten.

In der Vergangenheit äußerte sich Portnoy häufig via Social Media zu kontroversen Themen. So machte er aus seiner Unterstützung des ehemaligen US-Präsidenten Trump keinen Hehl. Auf Twitter drohte er zudem Angestellten mit Kündigung, wenn sie sich gewerkschaftlich organisieren. Ebenso kritisierte er die in den USA laufende Kampagne gegen Abtreibungsrechte von Frauen. Darüber hinaus wurden Anschuldigungen aufgrund von möglichem sexuellem Fehlverhalten laut. Nachdem Portnoy zunächst Klagen dagegen einreicht hatte, zog er diese später wieder zurück.

Im Zuge des ESPN-Deals mit Disney verkauft Penn seine Anteile an der Sportwetten-Marke für eine ungenannte Summe an Portnoy. Diesem gehören damit nun wieder 100 % des von ihm im Jahr 2003 gegründeten Unternehmens.

Allerdings hat sich der Glücksspiel-Konzern finanziell abgesichert. Sollte Portnoy bei einem erneuten Verkauf von Barstool profitieren, stehen Penn bis zu 50 % der Erlöse zu.