Viele Online-Casinos auf den Philippinen machen dicht

Posted on: 22/06/2020, 01:22h. 

Last updated on: 22/06/2020, 01:38h.

Auch auf den Philippinen wurden Glücksspielanbieter von den Auswirkungen der Covid-19-Pandemie schwer getroffen. Nach einem Bericht der Tageszeitung Philstar [Seite auf Englisch] haben innerhalb der letzten Wochen fünf philippinische Online-Casinos, die sogenannten POGOs (Philippine Offshore Gaming Operators), ihre Geschäftsaufgabe erklärt.

Manila Meer
Die meisten POGOs sitzen in Manila. (Bild: Pixabay/Dylan Gonzales)

Dem Philstar zufolge sähen die zumeist aus China und Macau stammenden Betreiber aufgrund der durch die Pandemie erschwerten Geschäftsbedingungen derzeit keine Möglichkeit, ihre Online-Casinos wirtschaftlich zu betreiben. Darüber hinaus seien mindestens zehn Serviceprovider geschlossen worden, die den Betrieb der lizenzierten POGO-Casinos abgewickelt hätten.

Zur Bekämpfung der Covid-19-Pandemie verfügte die Regierung der Philippinen rigide Ausgangs- und Kontaktbeschränkungen. Zu den betroffenen Branchen zählte auch das Onlineglücksspiel, sodass die POGOs ihren Betrieb einstellen mussten. Die Lage besserte sich erst Anfang Mai wieder für die Unternehmen, doch in der Zwischenzeit hatten die Anbieter monatelang hohe Einnahmeausfälle zu verkraften.

Inzwischen sei über 2.000 Angestellten der Unternehmen gekündigt worden. Neben IT-Fachkräften und Personal aus Verwaltung und Produktion gehören nach Erkenntnissen des Philstars auch zahlreiche Personen, die als Live-Dealer vor der Kamera fungierten, zu denjenigen, die vor rund zwei Wochen ihren letzten Gehaltsscheck erhielten.

Doch nicht nur die Beschäftigten leiden unter der Situation, denn die Vermieter der Büroflächen seien ebenfalls direkt betroffen. Schließlich herrsche in den Gebäuden, in denen zuvor Tausende für die POGOs gearbeitet hätten, nun gähnende Leere.

Gewachsene staatliche Forderungen

Die nun geschlossenen Anbieter repräsentieren ungefähr 11 % der lizenzierten POGOs. Wie die philippinische Glücksspielbehörde PAGCOR mitteilte, gebe es derzeit insgesamt 60 Lizenzen in dem südostasiatischen Land.

Die Lage der POGOs wird durch gestiegene finanzielle Forderungen erschwert. So verlangt das Finanzamt von den Anbietern künftig eine Umsatzsteuer von 5 % auf den Bruttoertrag. Nur Unternehmen, die sich mit dieser Regelung einverstanden erklären, dürfen den Betrieb wieder aufnehmen. Nach Angaben der PAGCOR haben bis zum Wochenende elf POGOs ihr Eingeständnis erklärt. Nach einer Prüfung durch die Behörde dürften diese in Kürze wieder öffnen.

Experten befürchten, dass die Krise in nächster Zeit weitere POGOs in Bedrängnis bringen könnte. In diesem Fall müsse mit weiteren Entlassungen und zusätzlichem Leerstand in Manilas Büroimmobilien gerechnet werden, so der Philstar.