Polizeibericht: Millionen Japaner spielen in illegalen Online-Casinos
Posted on: 13/03/2025, 11:13h.
Last updated on: 13/03/2025, 12:21h.
- Nach Angaben der Behörden ist das Spiel in illegalen Online-Casinos in Japan weit verbreitet.
- 3,37 Millionen Menschen haben demnach Erfahrung mit verbotenem Online-Glücksspiel.
- Über eine Million Nutzer sehen sich selbst als Problemspieler.
In Japan sind Online-Casinos trotz offiziellen Verbots weit verbreitet. Dies ist das Ergebnis einer groß angelegten polizeilichen Analyse. Dem am Donnerstag vorgestellten Bericht zufolge haben 3,37 Millionen Japaner bereits mindestens einmal bei einem illegalen Betreiber gespielt.

Bezogen auf die Gesamtbevölkerung haben rund 3,5 % der erwachsenen Bevölkerung Erfahrung mit illegalem Online-Glücksspiel. 2 % (annähernd zwei Millionen Japaner) gehören dabei zu den aktuellen Nutzern.
Die Besucher der illegalen Online-Casinos geben in Japan hohe Geldsummen aus. Laut Studie setzen sie innerhalb eines Jahres rund 1.200 Mrd. Yen (7,4 Mrd. Euro) bei Online-Slots und -Sportwetten.
Es handelt sich um die erste Studie dieser Art in Japan. Die Initiatoren befragten von Juli bis Oktober 2024 landesweit 27.145 Bewohner im Alter zwischen 15 und 79 Jahren. Grund für die Erhebung war, dass es bisher in dem Land keinen zuverlässigen Überblick über das Spielgeschehen im Internet gab.
Ein Auslöser für das rege Spiel dürfte in der hohen Bekanntheit des Angebots liegen. Demnach kennen etwa 60 % der Befragten Online-Casinos. 4,6 % haben diese bereits mindestens einmal besucht, wobei 3,5 % dort tatsächlich um Geld spielten.
Illegalität des Angebots nicht allen bekannt
Die relativ hohe Zahl der Nutzer könnte damit zusammenhängen, dass die Kenntnis über die Illegalität der Online-Casinos in Japan nicht sehr ausgeprägt ist. Nach Polizeiangaben wussten 40 % der Spieler nicht, dass dies im Land verboten ist.
Das Verbot wird durch die Betreiber zudem meist verschleiert. Von 40 betrachteten Online-Casinos wiesen lediglich zwei auf ihren Websites auf das Verbot hin.
Ein Polizeisprecher erklärte dazu:
Die Umfrage macht deutlich, dass illegale Glücksspiele weit verbreitet sind und die Situation äußerst ernst ist. (…) Es besteht die Möglichkeit, dass das fehlende Bewusstsein für die Illegalität die Menschen dazu ermutigt, Online-Casinos zu nutzen.
Von den illegalen Betreibern gehe eine große Gefahr für die Spieler aus. Dies belegt eine weitere Zahl der Studie. So erklärten knapp 60 % der Befragten, dass sie ihr Spielverhalten selbst als problematisch ansehen. Bezogen auf die Gesamtbevölkerung ergäbe dies über eine Million Suchtgefährdete.
Angesichts der pro Jahr bei durchschnittlich knapp 4.000 Euro liegenden Verluste warnt die Behörde vor den Risiken. Dies betreffe insbesondere die 43,5 % der Spieler, die sich schon einmal im Familien- oder Freundeskreis Geld für das Spiel geliehen haben.
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