Kokain-Verdacht: Jockey schwört auf Unschuld nach positivem Drogentest

Posted on: 03/10/2020, 05:30h. 

Last updated on: 02/10/2020, 05:22h.

Der irische Jockey Oisin Murphy sorgt derzeit für Schlagzeilen in der Welt des Pferderennsports. Erst letztes Jahr wurde der 25-Jährige zum Champion Jockey im britischen Flachrennen gekürt. Jetzt steht er unter Verdacht, vor einem Rennen im Juli Kokain konsumiert zu haben.

Kokain in Pulverform Geldscheine Rasierklinge
Irischer Jockey bestreitet Kokainkonsum (Bild: Pixabay)

Wie die BBC berichtet [Seite auf Englisch], habe er sich am 19. Juli einem Routine-Drogentest auf der französischen Rennstrecke Chantilly unterziehen müssen, nachdem er dort in einem Rennen angetreten sei. Dabei habe es sich um einen Urin-Test gehandelt.

Einen Monat später habe die zuständige Pferderennsport-Behörde France Galop ihn dann per SMS kontaktiert, um ihm mitzuteilen, dass in seinem Urin Abbauprodukte von Kokain nachgewiesen worden seien.

Der Kokainkonsum eines Menschen lässt sich auf verschiedenem Weg nachweisen. Eine gängige Möglichkeit ist ein Urin-Test. Laut dem Deutschen Bußgeldkatalog können die Abbauprodukte der Droge bis zu drei oder vier Tage nach dem letzten Konsum nachgewiesen werden, bei besonders häufigem und starkem Konsum sogar bis zu zwei Wochen. Im Blut hingegen sei Kokain für lediglich 24 Stunden nachweisbar. Deutlich länger nachweisbar ist die Droge hingegen in den Haaren des Konsumenten. Hier können auch nach mehreren Monaten noch positive Testergebnisse resultieren.

Nachdem er von seinem positiven Testergebnis erfahren habe, habe Murphy sofort Kontakt mit einem unabhängigen Testzentrum aufgenommen, um einen zweiten Test machen zu lassen. Aufgrund der langen Zeitspanne, die seit dem ersten Test vergangen sei, sei ein Haar-Test durchgeführt worden.

Negativer Haar-Test soll Unschuld beweisen

Gegenüber den Medien beteuert Murphy nun, dass der zweite Test negativ ausgefallen sei und seine Unschuld belege. Er sei in seinem Leben niemals mit irgendwelchen Drogen in Kontakt gekommen. Er nehme nicht einmal Schmerztabletten, wenn er sich krank fühle.

Seine Freunde und Familie glaubten ihm bereits. Doch er wolle auch die Öffentlichkeit überzeugen, dass der erste Test fehlerhaft gewesen sein müsse. In einem Interview mit Racing TV sagte er am Donnerstag:

Ich musste heute ein Statement abgeben, denn die Story ist schon nach außen gedrungen und so habe ich eine Last von meinen Schultern abgelegt. Ich bin nach meinen besten Fähigkeiten geritten und ich hatte eine fantastische letzte Woche, aber es musste heute etwas ausgesprochen werden und ich bin froh, dass es jetzt gesagt ist.

Auch die British Horseracing Authority (BHA) hat sich bereits in der Angelegenheit geäußert. Die Behörde wolle mit ihrem französischen Pendant Kontakt aufnehmen, um mehr Informationen zu erfragen.

Sollte sich jedoch herausstellen, dass das erste Testergebnis korrekt gewesen sei, müsse Murphy mit einer Sperre von sechs Monaten rechnen.