PokerStars Gründer Isai Scheinberg stellt sich den US-Behörden
Veröffentlicht am: 27. Januar 2020, 02:21 Uhr.
Letzte Aktualisierung am: 27. Januar 2020, 02:21 Uhr.
PokerStars Gründer Isai Scheinberg ist laut einem Bericht des Nachrichtenmagazins „Forbes“ am 17. Januar von der Schweiz nach New York gereist, um sich dort den Vorwürfen verschiedener Finanzverbrechen zu stellen. Zu den ihm zur Last gelegten illegalen Handlungen sollen unter anderem Bankbetrug und Geldwäsche zählen.

Angekommen in New York, stellte sich Scheinberg den Bundesagenten, die ihn in Gewahrsam nahmen. Noch am selben Tag bekannte er sich vor dem Bundesgericht in Manhattan für nicht schuldig und wurde gegen eine Kaution von 1 Million US-Dollar aus dem Polizeigewahrsam entlassen.
Scheinberg ist israelisch-kanadischer Staatsbürger und lebte jahrelang auf der Isle of Man und in Kanada. Vor einigen Monaten leiteten die Bundesanwälte bei einem Besuch Scheinbergs in der Schweiz ein Auslieferungsverfahren ein.
Der PokerStars-Gründer entschloss sich dann allerdings zu einer freiwilligen Ausreise. Sein plötzliches Erscheinen in New York könnte das Endspiel eines milliardenschweren Rechtsstreits bedeuten.
PokerStars und der historische „Black Friday

Isai und sein Sohn Mark Scheinberg gründeten PokerStars im Jahr 2001 und betrieben die Plattform von Costa Rica und der Isle of Man aus.
2006 trat in den USA allerdings der (Unlawful Internet Gambling Enforcement Act) in Kraft, der jegliches Online Glücksspiel verbot.
Trotzdem betrieben die Scheinbergs weiterhin die Webseite. 2010 erzielte die Marke PokerStars bereits einen Umsatz von 1,4 Milliarden US-Dollar.
Im April 2011 schlossen die Behörden schließlich die Webseiten von PokerStars, Full Tilt, Absolute Poker und Ultimate Bet.
Dieser Tag ging als „Black Friday“ in die Geschichte des Online Glücksspiels ein. Zu dieser Zeit wurden viele Profis in der Online-Pokerwelt wegen Verbrechen im Zusammenhang mit Glücksspielen angeklagt.
Obwohl Scheinberg mit der US-Regierung zusammenarbeitete, um einen Deal auszuhandeln, der es seinem Unternehmen ermöglichen würde, Full Tilt zu erwerben und viele amerikanische Spieler auszuzahlen, entzog sich Scheinberg weiterhin der Strafverfolgung in den USA.
Wird Scheinberg ins Gefängnis gehen?
Für Geldwäsche können in den USA bis zu 20 Jahren Haft verhängt werden. Die Höchststrafe für Verstöße gegen den UIGEA beträgt fünf Jahre und Online Betrug kann bis zu 30 Jahre Haft zur Folge haben.
Dennoch scheinen sich Scheinberg und die US-Regierung auf einen Deal zu einigen. Bundesanwältin Olga Swerowitsch erklärte „Forbes“ [Seite auf Englisch] gegenüber:
“Wir haben uns auf die Grundprinzipien geeinigt.“
Für die Glücksspielbranche könnte dies ein sehr interessanter Fall sein, denn Scheinberg ist der letzte der Betreiber der am Black Friday geschlossenen Webseiten, die sich den Behörden stellen mussten.
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