IBIA veröffentlich Jahresbericht 2022 zur Wett­manipulation im Sport

Posted on: 02/02/2023, 09:06h. 

Last updated on: 02/02/2023, 09:08h.

Die International Betting Integrity Association (IBIA) hat am Mittwoch ihren Jahresbericht für 2022 veröffentlicht. Daraus geht hervor, dass es mehr Fälle von Wettmanipulation im Sport gegeben habe als noch im Vorjahr. Generell liege die Anzahl der gemeldeten Verdachtsfälle jedoch im Durchschnitt der vergangenen drei Jahre.

Tennis
Der Tennissport führt die Verdachtsmeldungen zu Wettmanipulationen an. (Symbolbild: Pixabay)

Insgesamt sind laut IBIA-Bericht 268 Meldungen zu verdächtigen Wettbewegungen eingegangen. Im Vorjahr lag diese Zahl noch bei 236 Fällen. Somit ist die Anzahl der sportlichen Begegnungen, bei denen von Spiel- und Wettmanipulation ausgegangen wurde, um 14 % gestiegen.

Zunahme der Überwachungstätigkeiten

Den Grund für den Anstieg der Meldungen sehe die International Betting Integrity Association (IBIA) allerdings nicht in einer Zunahme der Betrugsfälle. Vielmehr erklärte sie die Zunahme wie folgt:

Der Anstieg der Meldungen für 2022 war das Ergebnis eines erheblichen Mitgliederzuwachses und der Ausweitung des Netzes zur Überwachung des regulierten Wettmarktes. Die Anzahl der erfolgreichen sportlichen oder strafrechtlichen Sanktionen im vergangenen Jahr bestätigt den Wert der Zusammenarbeit über das IBIA Netzwerk hinweg im Kampf gegen Spielmanipulationen.

Unter anderem baute die IBIA im Jahr 2022 auch ihre Beziehungen zum deutschen Sportwettenmarkt aus und ging im November eine Partnerschaft mit dem Deutschen Sportwettenverband DSWV ein.

Tennis führt die Meldungen zu Wettmanipulation im Sport an

Insgesamt sind von der IBIA 14 Sportarten in 61 verschiedenen Ländern überwacht worden. Die mit Abstand meisten Meldungen stammten dabei vom europäischen Kontinent. In Europa gab es insgesamt 126 Meldungen, fünf davon stammten aus Deutschland.

Spitzenreiter unter den Sportarten war der Tennis mit 102 Verdachtsmeldungen, 33 davon allein im dritten Quartal des Jahres.

Zu den Sanktionen, zu denen im Fall von Spiel- und Wettmanipulation gegriffen wird, gehört in schwerwiegenden Fällen ein lebenslanger Ausschluss vom Profisport. Im Dezember 2022 gelangten damit die beiden französischen Tennisspieler Jules Okala und Mick Lescure in die Negativschlagzeilen. Beide haben laut IBIA mehrere Fälle von Spielmanipulation gestanden und seien daraufhin vom Tennissport ausgeschlossen worden.

Die am zweitstärksten von Wettmanipulation betroffene Sportart war der Fußball. Hierbei gab es 67 Meldungen, gefolgt vom Tischtennis mit 30 Meldungen.

Auch neuere Trends finden Eingang in die Überwachungstätigkeiten des IBIA. So wurde neben den klassischen Sportarten auch der E-Sport überwacht. Dabei gab es 24 Meldungen, die keiner bestimmten Region zugeordnet wurden, da nicht immer klar ist, in welchem Land ein Ereignis stattfindet bzw. aus welchem Land die betroffenen Teilnehmer stammen.