Niederlande: Stopp für Cash­back-Bonus von Glücks­spiel-Anbietern

Posted on: 30/11/2022, 10:29h. 

Last updated on: 30/11/2022, 10:29h.

Die Niederlande haben Anfang Oktober vergangenen Jahres das Online-Glücksspiel legalisiert. Seitdem werden die Geschäfte der Online-Casinos durch die Glücksspielbehörde streng kontrolliert. Nun rief die Kansspelautoriteit (KSA) [Seite auf Englisch] die Glücksspiel-Unternehmen dazu auf, illegale Cashback-Bonus-Angebot an Spieler einzustellen.

Portemonnaie mit Euro-Geldscheinen
Die Niederlande haben den Glücksspiel-Cashback-Bonus verboten (Bild: Pixabay)

Vertreter der KSA berufen sich bei ihrer Aufforderung auf das herrschende Verbot für das Angebot des Cashback-Bonus. Diesen habe die Regierung der Niederlande für illegal erklärt, da er die Spieler zu „exzessivem Glücksspiel“ verführen könne. Allerdings habe die Glücksspielbehörde registriert, dass eine Reihe von Glücksspiel-Betreibern das Verbot weiterhin umgehe.

Gefährdung nicht nur von Problemspielern

Um die im Land lizenzierten Anbieter von Online-Glücksspiel auf die illegale Praxis noch einmal aufmerksam zu machen, schickte die KSA Briefe an alle Unternehmen mit einer entsprechenden Genehmigung.

Die Glücksspielbehörde erklärt darin als Grund für ihre Ablehnung:

Ein Cashback-Bonus hat eine spielanregende Wirkung. Das Angebot eines Bonus, bei dem ein Spieler einen Teil seines Verlustes zurückerhält, trägt dazu bei, dass er mehr Risiken eingeht. Darüber hinaus kann der Bonus das wahrgenommene Risiko des Glücksspiels bei anfälligen Spielern verringern.

Um ihrer Forderung Nachdruck zu geben, verlangt die KSA in ihrem Schreiben von den Adressaten, die Einstellung des Cashback-Bonus-Angebots schriftlich zu bestätigen. Dazu gab sie den Unternehmen bis zum 5. Dezember Zeit.

KSA: Cashback-Bonus ist illegaler Spielanreiz

Laut KSA zähle der Cashback-Bonus zu einer Glücksspiel-Werbemaßnahme. Das bedeute, dass die allgemeinen Werberegeln auch für diese Art Prämie gälten. Die Regeln besagten, dass die Werbung nicht zu einer übermäßigen Beteiligung am Glücksspiel ermutigen dürfe.

Beim Cashback-Bonus sei dies jedoch der Fall. Das Angebot eines Bonus, bei dem ein Spieler einen Teil seiner Verluste zurückerhält, trage dazu bei, dass er mehr Risiken eingehe. Zudem könne der Bonus das wahrgenommene Risiko des Glücksspiels bei Problemspielern senken.

Die KSA nannte in ihrem Brief keine möglichen Strafen. Glücksspiel-Anbieter haben in den vergangenen Monaten jedoch erfahren, dass die Glücksspielbehörde der Niederlande bei der Verhängung von Strafen auch sechs- bis siebenstellige Bußgelder ausspricht. So wurde erst vor wenigen Tagen der Lotterie-Betreiber Toto Online wegen Verstößen gegen den Jugendschutz zur Zahlung von 400.000 Euro verurteilt.

Nach Angaben der KSA könnten die Boni auch bei ungefährdeten Freizeitspielern zu einer Intensivierung des Spielverhaltens führen. Grund dafür sei, dass die Verlustbremse gedämpft werde und somit das wahrgenommene Risiko der Spielteilnahme geringer zu sein scheine.

Dies lade Spieler möglicherweise dazu ein, mit höheren Einsätzen oder häufiger zu spielen. Durch das Verbot des Cashback-Bonus werde dieses Risiko merklich reduziert, so die KSA.