Finnischer Glücksspiel-Anbieter Paf senkt Verlustlimit für unter 24-Jährige

Posted on: 04/10/2022, 09:11h. 

Last updated on: 04/10/2022, 09:21h.

Der finnische Glücksspielanbieter Paf hat die jährliche Verlustgrenze für Personen zwischen 18 und 24 Jahren auf 10.000 EUR gesenkt. Dies gab das auf den Ålandinseln ansässige Unternehmen am gestrigen Montag in einer Pressemitteilung bekannt.

Paf Webseite
Paf ist Vorreiter bei der Setzung von Verlustlimits (Bild: paf.com)

Zum Januar 2021 hatte Paf für all seine Online-Glücksspiel-Angebote eine jährliche Verlustgrenze von 20.000 EUR eingeführt, die für alle Spieler galt. Nun wolle das Unternehmen jedoch die Maßnahmen für das verantwortungsvolle Glücksspiel bei jungen Menschen stärken.

Kontrollmechanismen beim Online-Glücksspiel stärken

Die stellvertretende CEO von Paf, Daniela Johansson, erklärte, dass die obligatorische Verlustgrenze zu den entschiedensten Maßnahmen gehöre, die ein Glücksspielunternehmen ergreifen könne.

Johansson sagte weiterhin:

„Ein Kunde mit Glücksspielproblemen hat höchstwahrscheinlich nicht die gleiche Fähigkeit, sein Glücksspiel zu kontrollieren und sich selbst Grenzen zu setzen, weshalb wir in der Glücksspielbranche verbindliche Verlustgrenzen brauchen.“

Die Verlustgrenzen in Höhe von 10.000 EUR für Spieler bis 24 Jahren und in Höhe von 20.000 EUR für Erwachsene über 25 Jahren seien unveränderlich. Die Spieler hätten aber die Möglichkeit, selbst niedrigere tägliche, wöchentliche oder monatliche Limits festzulegen.

Junge Menschen als Risikogruppe

Hintergrund der Festlegung der Altersgrenze seien Forschungen zu Glücksspielproblemen. Diese zeigten auf, dass junge Menschen als Risikogruppe für das problematische Spielverhalten betrachtet werden müssten. Junge Menschen seien tendenziell risikofreudiger und hätten jedoch nicht die gleichen finanziellen Möglichkeiten wie ältere Personen.

Auch die gemeinnützige Organisation Responsible Gambling Council (RGC) weist darauf hin, dass junge Erwachsene zwischen 18 und 24 Jahren anfälliger für die Entwicklung von problematischem Spielverhalten [Seite auf Englisch] seien. Grund hierfür sei, dass sich das Gehirn in diesem Alter noch in der Entwicklung befinde. Da die emotionale Entwicklung und das Logik-Verständnis noch nicht voll ausgereift seien, sei es für Personen in diesem Alter schwieriger, die richtigen Entscheidungen zu treffen. In der Folge seien 18- bis 24-Jährige impulsiver.

Verlustlimits, so betonte Paf, seien jedoch nur ein Teil der Strategie für das verantwortungsvolle Spielen. Hinzu kämen weitere Maßnahmen des Unternehmens, wie die Entwicklung von speziellen Tools für die Spieler und die Schulung des eigenen Personals.

In Schweden ist Paf für seine Bemühungen im Spielerschutz bereits 2020 ausgezeichnet worden. Im Bereich Nachhaltigkeit sicherte sich der Glücksspielanbieter die Swedish Gambling Awards. Zugleich gewann die stellvertretende CEO Daniela Johansson in der Kategorie der Führungskräfte.