Neue Glücksspiel-Gesetzgebung: Flutter wartet nicht auf britische und irische Regierung

Posted on: 14/12/2021, 02:15h. 

Last updated on: 14/12/2021, 02:15h.

Die britische Regierung hat die Überarbeitung der Glücksspielgesetzgebung auf Frühjahr 2022 verschoben. In einem Blogbeitrag [Seite auf Englisch] erklärte das Glücksspiel-Unternehmen Flutter Entertainment am Montag, nicht auf die Regulierung der britischen und irischen Regierung warten zu wollen, um die Spielerschutz-Standards anzuheben.

Kartendeck, Hand, Uhr
Flutter Entertainment will das Glücksspiel effizient kontrollieren. (Bild: pixabay.com)

Der CEO von Flutter UK und Irland, Conor Grant, erklärte, dass Flutter alles unternehmen werde, um einen Schritt voraus zu sein. In seinem Blog Post skizzierte Grant die Fortschritte in Bezug auf die Optimierung des Spieler- und Jugendschutzes.

In ihrem Wahlprogramm versprach die britische Regierung bereits im Jahre 2019 die Überprüfung und Überarbeitung der Glücksspielgesetzgebung. Unter Politikern und Aktivisten sei die Art und Weise der Regulierung von Glücksspiel und Sportwetten zunehmend kritisiert worden, berichtete The Guardian.

Zunächst sei Ende letzten Jahres ein Whitepaper erwartet worden. Dann sei es auf 2021 verschoben worden. Laut The Guardian hätten mehrere Quellen mitgeteilt, dass die Entscheidung nicht vor Februar 2022 fallen werde.

Flutter begrüßt strenge Glücksspiel-Regulierung

Grant erklärte in seinem Beitrag, Flutter Entertainment begrüße die Überprüfung der Gesetzgebung. Das Unternehmen habe nicht nur ein wenig „an den Rändern herumgebastelt, in der Hoffnung, dass der Status Quo erhalten bleiben kann“.

Der Flutter-CEO führte aus:

Wir haben nach sinnvollen Möglichkeiten gesucht, den Kundenschutz zu verbessern – nicht nur, weil dies richtig ist, sondern auch, weil es für die Nachhaltigkeit unserer Branche von entscheidender Bedeutung ist.

Flutters dreistufiges risikobasiertes Kontrollsystem

Dies habe Flutter bereits durch die Einführung seines „Affordability Triple Step“-Systems belegt. Das System könne auf die Bedürfnisse und Umstände der einzelnen Kunden abgestimmt werden.

Der erste Schritt dieses Systems beginne bei der Kundenregistrierung, bei der jedem Kunden Einzahlungslimits zugewiesen würden. Der zweite Schritt beinhalte die kontinuierliche Überwachung durch die Kontrollsoftware.

Wenn diese nicht erkennen lasse, dass eine Person einen Spielschaden erlitten habe, werde der letzte Schritt implementiert. Ein Backstop soll verhindern, dass die Verluste der Spieler wachsen.

Dazu erklärte Grant:

Wir wissen, dass Pauschalmaßnahmen stumpfe Instrumente sind, die das Problem nicht angehen werden. Die Umstände jedes Kunden sind anders, deshalb müssen wir einen risikobasierten Ansatz verfolgen, um das Glücksspiel sicherer und erschwinglicher zu machen.

Besonderer Schutz für Kunden unter 25

Grant wies in seinem Post darauf hin, dass Spieler unter 25 besonders anfällig für glücksspielbedingte Schäden seien. Daher seien bei dieser Klientel besondere Schutzmaßnahmen vonnöten.

Flutter habe festgelegt, dass Kunden unter 25 nur bis zu 500 GBP monatlich einzahlen dürften. Diese Maßnahme werde Anfang 2022 auf den Plattformen von Flutter eingeführt.

Flutter prescht auch in Irland vor

In Irland seien bereits eine Reihe von Beschränkungen für sichereres Glücksspiel eingeführt worden, betonte Grant. Darunter befinde sich ein Verbot der Verwendung von Kreditkarten, sowohl beim terrestrischen Glücksspiel als auch online. Zudem sei ein Whistle-to-Whistle-Verbot für Glücksspielwerbung im Fernsehen geplant.

Sowohl in Irland als auch in Großbritannien wolle Flutter deutlich machen, dass man nicht auf die Regulierung durch den Gesetzgeber warten werde. Flutter Entertainment sei entschlossen, bedeutende Veränderungen in der Branche voranzutreiben.