ESBK ermittelt wegen Formel-1-Deal von Sauber und Stake

Posted on: 07/02/2024, 04:26h. 

Last updated on: 07/02/2024, 06:25h.

Der Formel-1-Rennstall von Sauber gerät vor dem Start der Saison 2024 aufgrund seines Titelsponsors Stake weiter in Bedrängnis. Nun haben die Schweizer Behörden Ermittlungen gegen das Team aufgrund von möglicherweise illegaler Glücksspielwerbung mit dem Online-Casino-Betreiber aufgenommen.

Stake Formel-1-Rennwagen
Die Schweizer Behörde ermittelt gegen Sauber-Stake (Bild: stake.com)

Die Probleme der Kooperation mit Stake sind für den Formel-1-Teilnehmer Sauber nicht neu. Begonnen hatten diese bereits kurz nach Bekanntgabe des Titelsponsorings durch das Krypto-Casino zu Beginn des Jahres. Damals hatte Sauber angekündigt, die Namensrechte für die kommende Saison der Formel 1 an Stake vergeben zu haben.

Dem Schweizer Sender SRF zufolge hat die Eidgenössische Spielbankenkommission ESBK nun jedoch ein Verfahren eröffnet. Grund dafür sei, dass Stake in der Alpenrepublik über keine Glücksspiellizenz verfüge. Deshalb sei in dem Land jegliche Werbung für das Unternehmen verboten.

Laut SRF habe Patrick Krauskopf, Professor für Wettbewerbsrecht an der Zürcher Hochschule, dazu erklärt:

Sponsoring wäre erlaubt. Im vorliegenden Fall werden die Marken Stake und Sauber aber derart miteinander verbunden, beziehungsweise der Begriff Stake derart intensiv in das Gedächtnis von Zuschauenden geprägt, dass wir vermutlich hier die rote Linie zu unerlaubter Werbung überschritten haben.

Die ESBK habe die Ermittlungen gegenüber dem Sender bestätigt. Im Raum stehe deshalb eine mögliche Geldstrafe von bis zu 500.000 CHF. In einem ersten Statement erklärte Sauber jedoch, dem Ausgang der Ermittlungen mit Zuversicht entgegen zu blicken.

Namenswechsel auf bestimmten Strecken?

Als Ausweg aus der komplizierten Sponsoring-Situation könnte das Formel-1-Team auf eine bewährte Strategie zurückgreifen. Schon in der vergangenen Saison hatte Sauber bei Bedarf auf die Erwähnung des umstrittenen Werbepartners verzichtet.

Teamrepräsentant Alessandro Alunni Bravi erklärte dazu:

Wie Sie wissen, haben wir letztes Jahr je nach Land, in dem wir Rennen fahren, zwei verschiedene Namen verwendet. Wir werden uns an alle vor Ort geltenden Gesetze halten, und dort, wo Stake verboten ist, wo also Glücksspielwerbung verboten ist, werden wir einen anderen Namen verwenden.

Statt des Logos von Stake prangte Werbung des Sponsors Kick auf den Rennwagen und Team-Auftritten. Dies geschah während der Rennen in Australien, Spanien, Belgien und Katar, wo Glücksspiel oder Glücksspielsponsoring verboten sind.

Ob dies ausreicht, um die Schweizer Behörden zufrieden zu stellen, wird sich zeigen. Unabhängig davon dürfte der Formel-1-Rennstall Sauber-Stake aufgrund der Kontroverse im Vorfeld der Saison 2024 viel medienwirksame Aufmerksamkeit erhalten haben.