Eltern-Plattform soll britische Kinder vor Glücksspiel-Gefahren schützen
Veröffentlicht am: 22. Juli 2020, 12:41 Uhr.
Letzte Aktualisierung am: 22. Juli 2020, 12:56 Uhr.
Die britische Spielerschutzorganisation Young Gamers & Gamblers Education Trust (YGAM) [Seite auf Englisch] hat eine Plattform mit Informationen zum Glücksspiel und dessen Gefahren für Kinder veröffentlicht. Die pünktlich zum Ferienbeginn aktivierte Plattform solle dazu dienen, Eltern und ihre Kinder besser über die schädlichen Auswirkungen des Glücksspiels aufzuklären.

Mit dem neuen Service wolle YGAM dazu beitragen, dass Familien die Ressourcen, Informationen und Anweisungen erhielten, um die „digitale Belastbarkeit und Sicherheit“ der Jüngsten zu steigern. Auf diese Weise solle es Eltern ermöglicht werden, das Glücksspielverhalten ihrer Kinder besser zu kontrollieren und Anzeichen eines problematischen Verhaltens schneller erkennen zu können.
Die YGAM-Projektverantwortliche Amanda Atkinson erklärte:
Die enorme Auswahl an Spielen und In-App-Käufen kann es für Eltern verwirrend machen, bei den Sicherheitskontrollen up to date zu sein. Durch unsere Bildungsressourcen konzentrieren wir uns darauf, den Eltern wichtige Informationen zur Verfügung zu stellen, damit sie Verhaltensänderungen erkennen und die Auswirkungen, die Glücksspiele und das Spielen auf das geistige und finanzielle Wohlbefinden haben können, verstehen.
Neben dem allgemeinen Angebot werde YGAM zudem einen zweistündigen Workshop für Schüler der unteren Klassenstufen anbieten. Dadurch sollten die jungen Spieler auch an ihren Schulen über die mit dem Gaming verbundenen Risiken aufgeklärt werden.
Lootboxen im Fokus
Ein Fokus der Anstrengungen liege nach YGAM-Auskunft auf den bei Minderjährigen populären Lootboxen, die in vielen Spielen käuflich zu erwerben seien. Um umfassende Informationen zum Thema zusammenzutragen, habe sich die Organisation mit mehreren Universitäten zusammengetan.
Die Universitätsforscher förderten zutage, dass viele Spieler nach dem Kauf von Lootboxen Enttäuschung, Frustration und Wut empfänden. Dies halte sie jedoch oft nicht davon ab, aufgrund der optischen und akustischen Reize erneut eine der Boxen zu erwerben.
Nach Auskunft der Forscher sei der tatsächliche Inhalt der Boxen für Spieler häufig zweitrangig. Ähnlich wie bei einem Überraschungsei gehe es ihnen vielmehr um den kurzen Moment des Öffnens.
Die damit verbundene Anspannung und Überraschung kreiere den Wunsch nach einem neuen Kauf. Nach Auskunft von Dr. James Ash von der Newcastle University könne dies im schlimmsten Fall den Beginn einer Spielsucht nach sich ziehen. Die nun bereitgestellte YGAM-Plattform könne dazu beitragen, dies zu verhindern.
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