Dänemark: Sportwetten ab 1. Oktober nur noch mit Spieler-ID möglich

Posted on: 26/09/2023, 08:30h. 

Last updated on: 26/09/2023, 08:30h.

In Dänemark müssen sich Spieler, die Sportwetten in Wettbüros abgeben möchten, künftig mit einer eigens hierfür eingeführten Spieler-ID ausweisen. Die Identifikationskarte wird ab dem 1. Oktober verpflichtend, kündigte die Glücksspielaufsicht Spillemyndigheden am Montag an.

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Sportwetten dürfen Spieler in Dänemark nur noch unter Vorlage einer ID setzen. (Bild: Pixabay/Michal Jarmoluk)

Genaue Anforderungen daran, wie genau die Spieler-ID aussehen wird, gibt es laut Glücksspielbehörde [Seite auf Englisch] nicht. Die Glücksspielanbieter legen selbst fest, ob es sich um eine physische Karte oder um einen virtuellen Ausweis, beispielsweise in einer App, handeln wird.

Spieler-ID zum Spielerschutz und zu Verhinderung von Geldwäsche

Zur Funktionsweise der Spieler-ID erklärte Spillemyndigheden in einer Mitteilung:

Damit ein Spieler eine Spieler-ID erhält, muss diese mit einem Glücksspielkonto beim Glücksspielanbieter verknüpft sein, über das die Gewinne ausgezahlt werden. Die Spieler-ID ermöglicht es dem Spieler unter anderem, ein Einzahlungslimit festzulegen. Gleichzeitig stellt die ID sicher, dass der Spieler seine Gewinne nicht verliert, zum Beispiel wenn ein Wettschein verloren geht.

Der ab kommender Woche verpflichtende Ausweis soll zudem zur Funktionsweise des Spielerausschlusssystems ROFUS beitragen. So ermöglicht es die Spieler-ID, in dem System verzeichnete Spieler automatisch von Sportwetten in Wettbüros auszuschließen.

Die Politik einigte sich bereits im Jahr 2019 auf die Einführung der Spieler-ID in Dänemark. Sie soll, so heißt es in einer Publikation des Finanzministeriums, einerseits dem Spielerschutz dienen. Andererseits soll sie aber auch die Kriminalität bekämpfen. Bislang war es bis zu einem Betrag von 15.000 DK (rund 2.011 EUR) möglich, Wetten anonym abzugeben.

Die Anonymität, so die Regierung, habe es Minderjährigen bisher ermöglicht, am Glücksspiel teilzunehmen, obwohl dies verboten sei. Zudem hätten auf diese Weise Kriminelle Sportwetten zur Geldwäsche oder im Zusammenhang mit Spielmanipulation nutzen können. Da diese Problematiken vorrangig im Bereich der Sportwetten festzustellen seien, sei auch nur dort die Spieler-ID eingeführt worden. Lotterien sind hiervon nicht betroffen.

Spieler, die künftig Sportwetten abgeben möchten, müssen den neuen Regelungen zufolge hierfür jedes Mal ihre Spieler-ID vorlegen. Diese soll von den Glücksspielanbietern gescannt und die Daten automatisch überprüft werden.

Sportwetten anonym abzugeben, ist damit in Dänemark nicht mehr möglich. Dies schütze nicht nur unter 18-Jährige und vom Glücksspiel Ausgeschlossene. Auch, wer sich selbst ein Einzahlungslimit gesetzt habe, könne über dieses hinaus mit der Spieler-ID keine weiteren Sportwetten-Einsätze mehr tätigen.

Neu, so betonte das Finanzministerium, sei die Vorgehensweise nicht. Im Bereich des Online-Glücksspiels würden schon längst die gleichen Anforderungen gelten. Auch hier müsse sich ein Spieler registrieren und ein Ausgabenlimit für seine Einsätze festlegen.