Süd­korea bezahlt Whistle­blower für Tipps zu ille­galen Sport­wetten

Posted on: 31/07/2025, 04:17h. 

Last updated on: 30/07/2025, 09:21h.

  • In Südkorea erhalten Whistleblower jetzt Geld für Tipps zu illegalen Sportwetten.
  • Hinweise auf verbotene Aktivitäten werden mit sechsstelligen Summen belohnt.
  • Illegale Finanztransaktionen geraten in den Fokus der Behörden.

In der Vergangenheit drohten Menschen, die dunkle Wirtschafts- oder Regierungsgeschäfte aufdeckten, oft staatliche Verfolgung, Repression und Strafen. In Südkorea ist dies nun anders, denn dort erhalten Whistleblower für ihre Tipps zu illegalen Sportwetten künftig eine stattliche Prämie.

Frau legt Finger auf Lippen
Whistleblowern wird Anonymität zugesichert (Bild: Pixabay/Philm1310)

Initiator der ungewöhnlichen Aktion ist keine Behörde, sondern der einzig im Land zugelassene Wettanbieter. In dieser Woche kündigte Sports Toto an, Whistleblower für Hinweise in Bezug auf die illegalen Sportwetten und ihre Akteure fürstlich zu entlohnen.

Demnach will der Buchmacher für verwertbare Angaben zu nicht-lizenzierten Geschäften bis zu 200 Mio. Won (145.000 Euro) bezahlen. Ebenfalls belohnt werden sollen Tipps, die Spielmanipulation und Wettbetrug aufdecken.

In Südkorea ist Glücksspiel streng reguliert. Mit Ausnahme eines begrenzten Sportwetten-Angebots und drei lizenzierten Rennstrecken für Pferde-, Rad- und Motorbootrennen ist Glücksspiel verboten. Hinzukommt mit dem Casino-Resort Kangwon Land die einzige Spielstätte, in der südkoreanische Staatsangehörige legal zocken dürfen.

Für Menschen, die Hinweise auf das illegale Treiben haben, wurde das Illegal Sports Toto Reporting Center eingerichtet. Dort können die Whistleblower ihr Wissen per Telefon oder digital weitergeben.

Um die Insider zu schützen, können die Tipps anonym abgegeben werden. Die Bezahlung soll in diesen Fällen auch in Form von Bargeld erfolgen.

Kampf gegen illegale Finanztransaktionen

Auch abseits der Prämie für Whistleblower stellt sich Südkorea auf einen harten Kampf gegen illegales Glücksspiel ein. Davon sind in zunehmendem Maße Finanzinstitute betroffen.

In den vergangenen Tagen ging die Finanzaufsicht des Landes gegen eine Reihe namentlich nicht genannter Banken vor. Die FFS wirft ihnen vor, Geldtransfers zu Anbietern von illegalem Online-Glücksspiel zu unterstützen.

In einer Erklärung warnt ein Sprecher der Behörde:

Wir werden unsere Zusammenarbeit mit den Strafverfolgungsbehörden verstärken. Wir werden dafür sorgen, dass Unternehmen, die an Straftaten wie illegalem Glücksspiel und Voice Phishing beteiligt sind, entsprechend bestraft werden.

Aus diesem Grund arbeite man eng mit der Regierung zusammen. Ziel sei es, die Gesetze entsprechend zu verschärfen und die Ermittlungsmöglichkeiten auszubauen, so die FFS.

Schon jetzt drohen bei Verstößen gegen die Regularien für die Finanzbranche herbe Sanktionen. Bei Transaktionen im Zusammenhang mit illegalem Glücksspiel können hohe Geldstrafen verhängt werden. In besonders schweren Fällen sind zudem Haftstrafen von bis zu 30 Jahren möglich.