Verbraucherschützer kritisieren Bonus-Limits in Spanien
Veröffentlicht am: 19. Februar 2020, 12:39 Uhr.
Letzte Aktualisierung am: 19. Februar 2020, 02:54 Uhr.
Spaniens Verbraucherschutzminister Alberto Garzón hat am Montag angekündigt, Werbung für die von Online Glücksspiel-Betreibern angebotenen Willkommens-Boni zu verbieten und Bonus-Limits für Online Casinos und Online Sportwetten festzulegen. Verbraucherschützer sehen die vom Minister geplanten Maßnahmen als unzureichend an.

Verbot der Willkommens-Boni durch königliches Dekret
Am Montag hatte Minister Garzón abgekündigt, im Rahmen der geplanten Beschränkungen der Glücksspiel-Werbung sowohl Werbung für Willkommens-Boni als auch für Treue-Boni zu verbieten. Diese werden von Online-Glücksspiel-Betreibern angeboten, um Kunden zu gewinnen, aber auch um bestehende Kundenbeziehungen zu festigen.
Garzón erklärte hierzu:
“Die Boni sind ein Instrument, das den Betreibern die Expansion des Marktes erlaubt, zugleich sind sie aber auch ein umstrittenes Mittel, speziell in der Akquisitionsphase als auch in der Phase der Kundenbindung.“
Obwohl es sich bei derartigen Angeboten um „legitime“ Mittel handele, um ein Geschäft auszubauen, müsse man hierbei schutzbedürftige Personen im Blick behalten. Vor allem Minderjährige ließen sich durch Gratis-Angebote leicht verführen, ebenso wie Menschen mit pathologischem Spielverhalten.
Verbieten will der Minister daher jede Art von TV-, Radio- und Print-Werbung mit Boni, die äquivalente Geldbeträge bewerben. Angebote wie „200 Euro Bonus + 100 Freispiele“ wären dann nicht mehr möglich. Auf ihren Webseiten sollen Betreiber zudem nur noch Boni bis zu einer Höhe von 100 Euro anbieten dürfen.
Verbraucherschützer fordern vollständiges Glücksspielwerbeverbot
Die spanische Verbraucherschutzorganisation FACUA-Consumidores en Acción hält die geplanten Maßnahmen allerdings für unzureichend. Die Verbraucherschützer erinnern daran, dass die Regierung in ihrer Koalitionsvereinbarung [Seite auf Spanisch] vorgesehen habe, Werbung für Glücksspiele ähnlich wie für Tabakprodukte zu behandeln.
Laut FACUA sprächen sich fast neun von zehn Konsumenten für ein vollständiges Verbot der Glücksspielwerbung aus.
Nach einer von FACUA durchgeführten Umfrage sprächen sich 9,4 Prozent der Bevölkerung für die Beschränkung der Glücksspielwerbung aus, beispielsweise für ein Verbot der Werbung mit prominenten Personen. 86,5 Prozent der Bevölkerung seien dagegen dafür, die Glücksspielwerbung vollständig zu verbieten.
Neben einem vollständigen Verbot der Glücksspielwerbung sei es nach Ansicht der Verbraucherschützer zudem erforderlich, den Einsatz von Kreditkarten für das Glücksspiel zu verbieten.
Offizielle Informationen des Verbraucherschutzministeriums zu den konkreten Änderungen der Glücksspielgesetze und der Bestimmungen zur Glücksspielwerbung sind für die nächsten Tage angekündigt.
Diese Seiten dürften Sie auch interessieren
Ähnliche Artikel
Verbot der Glücksspiel-Werbung in Spanien schon in zwei Wochen möglich
Spanien: Gespräche zu neuen Glücksspielgesetzen gehen in die zweite Runde
Spanien: Neues Gesetz zum Online-Glücksspiel geplant
Am beliebtesten
Landing Resort: Polizei findet verschwundene Millionen in Casino-Safe
Macau: Gefälschte Chips in Casino aufgetaucht
Großbritannien: Umsatzrückgang beim Online-Glücksspiel
Erste Online-Amateur-Poker-Weltmeisterschaft bei PartyPoker
Am meisten kommentiert
Entain-CEO Shay Segev wechselt zur Sport-Streaming-Plattform DAZN
11. Januar 2021 — 1 Kommentar—Modellzentrum für Suchtprävention in Erfurt geplant
23. Dezember 2020 — Keine Kommentare—Bally’s plant neues Casino in Pennsylvania
6. Januar 2021 — Keine Kommentare—Spenden für GambleAware: William Hill und Flutter an der Spitze
14. Januar 2021 — Keine Kommentare—Neue Studie: Erhöhtes Suizid-Risiko bei jüngeren Spielsüchtigen
24. Januar 2021 — Keine Kommentare—
Noch keine Kommentare