Verbot der Glücksspiel-Werbung in Spanien schon in zwei Wochen möglich
Veröffentlicht am: 20. Januar 2020, 01:34 Uhr.
Letzte Aktualisierung am: 20. Januar 2020, 02:32 Uhr.
Die spanische Regierung hat Anfang des Monats bereits angekündigt, ein Verbot der Glücksspiel-Werbung zu planen. In einem Interview erklärte Verbraucherschutzminister Alberto Garzón nun, dass dieses schon in zwei bis drei Wochen ausgesprochen werden könnte.

Legales Glücksspiel als öffentliches Gesundheitsproblem
Im Programm „El Objectivo“ des Fernsehsenders „La Sexta“ kündigte der spanische Verbraucherschutzminister Alberto Garzón in einem Interview an, er werde in zwei oder drei Wochen Maßnahmen gegen das Glücksspiel ergreifen, obwohl es sich dabei um eine legale Aktivität handele. Seiner Ansicht nach stelle das Glücksspiel ein „Problem der öffentlichen Gesundheit“ dar.
Er werde eingreifen, um die „extremen“ Probleme, die das Glücksspiel mitunter verursache, zu verringern. Dabei beziehe er sich vor allem auf die Glücksspielwerbung und den Jugendschutz sowohl beim landbasierten als auch beim Online Glücksspiel.
„Das Gesetz des Dschungels“
Garzón beklagte, es gebe „praktisch keine Art der Regulation der Glücksspielwerbung“. Es herrsche „das Gesetz des Dschungels“. Die Glücksspielwerbung habe in den vergangenen Jahren exponentiell zugenommen und die Betreiber gäben mittlerweile 300 Mio. Euro hierfür aus.
Daher wolle sich der Minister mit den autonomen Regionen und den Vertretern des Glücksspielsektors versammeln, um Maßnahmen zu ergreifen.
„Beim landbasierten Glücksspiel im Wettbüro fehlt die Kontrolle, weil ein Minderjähriger den Bereich betreten kann, der für ihn legal ist, aber sofort in die illegale Zone gelangt, da es fast keine Kontrolle gibt.“
Nichtsdestotrotz, so betonte der Verbraucherschutzminister, sei das Glücksspiel eine legale, wirtschaftliche Aktivität. Seine eigene Familie habe viele Male Lotto gespielt.
Ende September 2019 hat die spanische Polizei Razzien in 1800 Wettbüros und Spielhallen durchgeführt [Seite auf Spanisch]. Dabei sollte geprüft werden, ob die Glücksspiel-Einrichtungen die Bestimmungen zum Jugendschutz erfüllen und den Zutritt von Minderjährigen ausreichend kontrollieren. Bei den im gesamten Land durchgeführten Kontrollen wurden insgesamt 28 Minderjährige identifiziert.
Neben den zu erwartenden Beschränkungen oder einem gänzlichen Verbot der Glücksspielwerbung könnte Spanien sich ein Beispiel an den jüngsten Entwicklungen in Großbritannien nehmen und ebenfalls ein Kreditkartenverbot für Glücksspiel-Transaktionen in Erwägung ziehen.
So hatte die spanische Verbraucherschutzorganisation FACUA-Consumidores en Acción den Verbraucherschutzminister in der vergangenen Woche aufgefordert, dem Beispiel Großbritanniens zu folgen und Kreditkartenzahlungen sowohl für das landbasierte Glücksspiel als auch das Online Glücksspiel zu verbieten.
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