Unternehmerische Verantwortung als Kernthema beim Stakeholder Forum von NOVOMATIC

Posted on: 26/11/2018, 12:28h. 

Last updated on: 26/11/2018, 01:18h.

Unternehmerische Verantwortung und ökologische Nachhaltigkeit waren die Kernthemen des 7. NOVOMATIC & ADMIRAL Stakeholder Forums, das am vergangenen Donnerstag in Wien stattfand.

NOCOMATIC Geschäftszentrale in Gumpoldskirchen
Beim Stakeholder Forum von NOVOMATIC war die Unternehmensverantwortung Kernthema. (Bild: Wikipedia)

Mehr als 250 Teilnehmer besuchten die Veranstaltung, zu der unter dem Titel „Unternehmen am Prüfstand: Spannungsfeld Unternehmensverantwortung, persönliche und gesellschaftliche Verantwortung“ geladen worden war. Zum Thema Corporate Responsibility (CR) fanden zahlreiche Vorträge und Podiumsdiskussionen statt.

NOVOMATIC

Die NOVOMATIC-Gruppe ist einer der größten internationalen Glücksspiel- und Technologiekonzerne mit Sitz in Österreich (Gumpoldskirchen). Er ist in mehr als 50 Ländern vertreten und widmet sich unter anderem dem Export von Systemlösungen und Lotteriesystemlösungen sowie Dienstleistungen wie der Vermietung von Glücksspielgeräten und der Entwicklung von Spielausstattungen. Selbst betreibt die NOVOMATIC Gruppe, zu der die Admiral Sportwetten GmbH gehört, mehr als 2.000 eigene Automatencasinos und Spielbanken. Die Unternehmensgruppe, die 1980 von Professor F. Graf gegründet wurde, beschäftigt etwa 30.000 Mitarbeiter auf der ganzen Welt und ist seit Annahme eines Großauftrages in Las Vegas auch in den USA auf Expansionskurs.

Die Teilnehmer des NOVOMATIC Stakeholder Forums wurden von Stefan Krenn, dem Generalsekretär von NOVOMATIC, begrüßt. Er unterstrich hierbei die Bedeutung, die die Unternehmensverantwortung für den Konzern hat:

„Corporate Responsibility ist für uns kein Nice-to-have. Im Gegenteil: Wir arbeiten kontinuierlich daran, die CR-Verantwortlichkeiten auf internationaler Ebene auszubauen. Denn unternehmerische Verantwortung ist Teil des Selbstverständnisses von NOVOMATIC.“

Corporate Responsibility bei NOVOMATIC

Zum Corporate Responsibility Management (CR-Management) eines Unternehmens gehört unter anderem, Handlungsfelder zu identifizieren, in denen die gesellschaftliche Verantwortung zielgerichtet übernommen wird. Hierbei muss zum Beispiel geklärt werden, welche Themen für das Unternehmen selbst sowie seine Stakeholder und damit für all jene Personen, für die das Verhalten des Unternehmens von Belang ist, wichtig sind. Strategische Entscheidungen müssen dabei regelmäßig neu getroffen und entsprechend der Unternehmensstrategie umgesetzt werden. Hierfür bedarf es der Definition von Zielen und der Entwicklung von Maßnahmenplänen.

NOVOMATIC teilt in seiner Unternehmensgruppe das Corporate Responsibility Management in fünf Handlungsfelder ein (Responsible Entertainment, Enjoy working with us, Corporate Governance, Active in the Community und NOVOMATIC goes green). Ziele des Konzerns sind dabei unter anderem die Schaffung einer angenehmen Arbeitsumgebung, die Schonung von Ressourcen und die Stärkung des Umweltbewusstseins. Zur Unternehmensverantwortung gehört zudem das gesellschaftliche Engagement, das Qualitätsmanagement und die Investition in Innovationen.

Das 7. NOVOMATIC & ADMIRAL Stakeholder Forum stand jedoch vor allem im Zeichen des Handlungsfeldes „Responsible Entertainment“, bei dem der Spielerschutz und die Stärkung der Eigenverantwortung des Spielers im Mittelpunkt stehen.

Wie sich die gesellschaftliche Verantwortung in der Glücksspielbranche im Zusammenspiel zwischen Politik, Unternehmen und Kunden erfolgreich in Österreich umsetzen lassen, diskutierten der Universitätsprofessor Dr. Konrad Paul Liessmann, der Psychologe Dr. Oliver Scheibenbogen, die Juristin Dr. Eva Glawischnig-Piesczek sowie die Leiterin der Stabsstelle Spielerschutz im österreichischen Bundesministerium für Finanzen, Alice Schogger, unter der Moderation des Publizisten und Politologen Dr. Eric Frey.

Die Kernaussage des Podiums fasste Dr. Eva Glawischnig, Head of Corporate Responsibility & Sustainability bei NOVOMATIC, wie folgt zusammen:

„Unternehmen müssen die Aspekte von Corporate Responsibility bei der Entwicklung und im Angebot ihrer Produkte und Dienstleistungen berücksichtigen, um zum Wohle der Kunden und der weiteren Stakeholder zu handeln. Der Anspruch von NOVOMATIC ist es deshalb, von Anfang an höchste Qualität und faire Spielbedingungen zu garantieren, weltweit die höchsten Standards der Glücksspielindustrie zu setzen und sukzessive den ökologischen Fußabdruck zu reduzieren, um damit als Vorreiter in der Gaming-Branche zu gelten.“

Der Aspekt der Eigenverantwortung im Glücksspiel

Professor Konrad Paul Liessmann hatte das Stakeholder Forum mit einem Beitrag zur Faszination des Glücksspiels eingeleitet und war hierbei, ebenso wie Dr. Eva Glawischnig, auf die Verantwortung des Unternehmens eingegangen.

Prof. Dr. Konrad Paul Liessmann
Prof. Dr. Liessmann hat das 7. NOVOMATIC & ADMIRAL Stakeholder Forum eingeleitet. (Bild: Wikipedia)

Er betonte jedoch auch, dass Menschen beim Glücksspiel freiwillig die Verantwortung für ihr Glück delegieren und hierfür selbst die Verantwortung tragen. Erst im Oktober allerdings hatte das Landesgericht Wiener Neustadt einen Spielsüchtigen als nur partiell geschäftsfähig angesehen und NOVOMATIC zur Zahlung von mehr als 2 Millionen Euro verklagt.

Professor Liessmann, der Philosophieprofessor an der Universität ist, ist für seine zahlreichen Publikationen und Beiträge zum Thema Bildung und Kulturphilosophie bekannt und hatte sich bereits zuvor zur Frage nach der Eigenverantwortung beim Glücksspiel geäußert. So hatte er in einem Interview mit dem Nachrichtenmagazin Profil betont, dass er stark den Freiheitsbegriff vertreten.

Auf die Frage, wie weit sich der Staat in das Freizeit- und Genussverhalten seiner Bürger einmischen dürfe oder solle, hatte er wie folgt geantwortet:

„Ich unterscheide prinzipiell zwischen der staatlichen Regelung der Verhältnisse der Menschen untereinander und der Einmischung in das, was der Einzelne mit sich tut oder sich auch selbst antut. Wenn durch die Verhaltensweisen eines Einzelnen andere in Mitleidenschaft gezogen werden, ist es legitim, dass der Staat sich involviert, indem er Verbote ausspricht oder Dinge erschwert. Nur bin ich in Vertretung meines Freiheitsbegriffs strikt dagegen, dass Menschen, die sich die Freiheit der Selbstschädigung nehmen, gleichzeitig beanspruchen, dass die Gesellschaft dann für die Therapien aufkommt und die Reparaturkosten übernimmt.“

Neueste Erkenntnisse zum Spielerschutz wurden im Rahmen des Forums vom Psychologen Dr. Scheibenbogen und Dr. Monika Racek, Vorstandsmitglied der ADMIRAL Casinos & Entertainment AG, vorgestellt. Dabei wurde ebenfalls unterstrichen, dass jeder Einzelne sich seiner Verantwortung bewusst sein und Verantwortung für sein Handeln übernehmen sollte.