Weltweit führende Sportwetten-Messe „Betting on Sports“ startet in London

Posted on: 17/09/2019, 01:03h. 

Last updated on: 17/09/2019, 01:24h.

Heute Mittag beginnt in London die Konferenz „Betting on Sports“. Das weltweit größte Treffen der Sportwetten-Industrie bringt vom 17. bis zum 20. September 2019 die wichtigsten Köpfe der Branche im Olympia Hotel London zusammen.

Zuschauer bei einem Vortrag
Die Tagungssäle werde bei der diesjährigen „Betting on Sports”-Messe wieder gut gefüllt sein. (Quelle: Pixabay)

Zu den prominenten Rednern gehören in diesem Jahr die Chefs der Sportwetten-Sparten von DraftKings, GVC und der Kindred Group.

Thematische Schwerpunkte der Tagung werden unter anderem die Regulierung des US-Sportwettenmarkts sowie die regulatorischen Neuentwicklungen in den EU-Staaten sein.

Die wichtigsten Fakten zur „Betting on Sports“-Konferenz

  •  3.500 Delegierte nehmen an der Veranstaltung teil
  • 120 Aussteller präsentieren ihre Produkte
  • 300 Redner begleiten die Diskussionen
  • Mehr als 70 Vorträge finden an drei Tagen statt

Die USA im Fokus

Die Regulierung von Sportwetten in den USA nimmt bei der diesjährigen Branchenzusammenkunft einen bedeutenden Platz ein. Schließlich expandierten im Zuge der Legalisierung von Sportwetten in den US-Bundesstaaten immer mehr Glücksspiel-Unternehmen auf den lukrativen US-Markt, der in den kommenden Jahren voraussichtlich mehr als 4 Milliarden US-Dollar in die Kassen der Buchmacher spülen wird.

Vertreter der Sportwetten-Betreiber Paddy Power Betfair, der Golden Nugget Inc. und der Kambi Group diskutieren daher zum Auftakt der Konferenz gemeinsam mit Vertretern der National Basketball Association (NBA) darüber, wie Quotenmacher die großen vier US-Sportarten (Basketball, Baseball, American Football und Eishockey) noch attraktiver in ihre Portfolios integrieren könnten.

Für die großen europäischen Buchmacher ist die Annäherung an US-Sportarten jedoch nicht die einzige Herausforderung auf dem neuen Markt. Auf dem Panel „USA – International Stars or Local Heroes“ sprechen europäische und US-amerikanische Branchendelegierte morgen über den Status quo der Sportwetten-Gesetzgebung (Link auf Englisch) in den Vereinigten Staaten. Brennpunkt soll die Frage sein, ob inländische Buchmacher derzeit gegenüber europäischen Wettbewerbern regulatorisch bevorteilt werden. Lohnt sich der Schritt über den großen Teich für die Europäer überhaupt?

Auch in den nächsten Tagen werden US-Sportwetten auf der „Betting on Sports“ ein kontroverses Thema bleiben. So werden Experten über die Entwicklung des Affiliate-Marketings in den USA und die Rekrutierung europäischer Fachkräfte für das US-Geschäft vortragen.

Was passiert in Deutschland?

Neben dem US-Markt sind die Kernmärkte in Europa für die Diskussionsteilnehmer der Glücksspiel-Firmen relevant.

Vor dem Hintergrund der geplanten Erteilung von Sportwetten-Lizenzen in den deutschen Bundesländern sprechen Matthias Spitz (Melchers Law Firm), Raffaela Zillner (Österreichische Vereinigung für Wetten und Glücksspiel) und Luka Andric (Deutscher Sportwettenverband) am Mittwoch über die regulatorischen Entwicklungen in Deutschland und den geplanten Reformprozess in den Bundesländern.

Das Spielverhalten deutscher Sportwetten-Fans werden die Vertreter der Glücksspiel-Firmen Interwetten und Bet IT Best zusammen mit einem Gesandten der deutschen Sport1 Media GmbH am Donnerstag beim Panel „Analysing The German Sports Bettor“ erörtern. Besondere Aufmerksamkeit soll dabei die Frage nach regionalen Verhaltensunterschieden zwischen den Spielern der einzelnen Bundesländer genießen.

Veränderungen auf anderen europäischen Märkten

Wichtige Veränderungen betreffen auch die Sportwetten-Märkte in Spanien, Irland und den Niederlanden.

In Spanien, wo derzeit eine hitzige Debatte über die Änderung des Glücksspielrechts geführt wird, könnte vor allem eine neue Regierungskoalition für härtere Bedingungen für Buchmacher sorgen.

Bei der Diskussions-Runde „Spain – Trust in Transition“, wird unter anderem Guillermo Olagüe Sánchez von der spanischen Glücksspielaufsicht DGOJ zu den Befürchtungen Stellung nehmen.

Ein Wettbüro im MGM Grand Hotel
Auf der “Betting on Sports”-Messe wird diskutiert, wie es mit der Zukunft von Sportwetten weitergeht. (Quelle: MGM Grand Sports Betting by Tom Lianza licensed by CC BY 2.0)

Staatliche Interventionen werden bei der „Betting on Stars“-Konferenz auch im Zusammenhang mit der Steuererhöhung für irische Buchmacher besprochen werden. Nach der Verdopplung der Wettsteuer von 1 % auf 2 % kämpfen vor allem kleine Buchmacher um das wirtschaftliche Überleben.

Wie Sportwetten-Anbieter mit Steuererhöhungen und regulatorischen Neuerungen umgehen können, werden David Curran (Team Leader bei Paddy Power Betfair) und Shane McLaughlin (Managing Director bei Ladbrokes Services Ireland) am Mittwoch erläutern.

Viele offene Fragen bestehen weiterhin zur Glücksspielregulierung in den Niederlanden. Nachdem der Start für den legalen Sportwetten-Markt für das Jahr 2021 vorgesehen ist, verorten viele Buchmacher in einer möglichen Sekundärregulierung konfliktpotential.

Niederländische Experten werden beim Panel „Going Dutch“ diskutieren, wie sich der Wettbewerb zwischen staatlichem Glücksspiel-Anbieter und Privatunternehmen auf den Markt auswirken könnte.

Mit dieser Fülle an relevanten und wegweisenden Fragen dürfte die „Betting on Sports“-Tagung auch in diesem Jahr der wichtigste Ort für den Gedankenaustausch zwischen Sportwetten-Unternehmen und Regulatoren sein.