40 Jahre Haft wegen Spielsucht? Nonne wegen Veruntreuung von 835.000 USD angeklagt

Posted on: 10/06/2021, 09:00h. 

Last updated on: 10/06/2021, 09:52h.

Im US-Bundesstaat Kalifornien droht einer 79-jährigen Nonne eine langjährige Haftstrafe. Die mittlerweile pensionierte Mary Margaret Kreuper soll nach Ansicht der staatlichen Ankläger in ihrer Zeit als Ordensfrau Spenden und Schulgebühren in Höhe von 835.000 USD unterschlagen haben, um ihre Spielsucht zu finanzieren.

Schüler St. James Catholic School Torrance
Die Nonne zweigte Gelder ihrer Schule ab (Bild: Facebook/St. James Catholic School)

Kreuper habe diese Summe zwischen etwa 2007 und 2018 bei ihrem Arbeitgeber, der St. James Catholic School im Los Angeles-Stadtteil Torrance, abgezweigt, so die Staatsanwaltschaft. Neben der Veruntreuung werfen sie der betagten Dame Überweisungsbetrug und Geldwäsche vor, heißt es in einem am Dienstag veröffentlichten Statement [Seite auf Englisch] der Justizbehörde.

Fünfstellige Beträge in Casinos von Las Vegas verzockt

In vorangehenden Anhörungen habe die Nonne, die der Bildungsanstalt knapp 30 Jahre als Schulleiterin vorgestanden habe, Reue gezeigt. Zudem habe sie die jahrelange Veruntreuung der für die Schule gedachten Gelder gestanden.

Sie habe zugegeben, die monatlichen und jährlichen Finanzberichte der katholischen Einrichtung regelmäßig gefälscht zu haben, um den Diebstahl zu kaschieren. Auf diese Weise habe die Schulverwaltung jahrelang geglaubt, dass die Finanzen durch Kreuper korrekt gemanagt würden.

Der Staatsanwaltschaft gegenüber habe Kreuper Medienberichten zufolge erklärt, dass sie den Betrag zur Finanzierung ihrer Spielsucht auf eigene Konten umgeleitet habe. Mit dem Geld sei sie über die Jahre mehrmals nach Las Vegas gereist, um es in den Casinos von Sin City zu verspielen.

Über die eigenen Fälschungen hinaus habe die Schulleiterin zudem einige ihrer Angestellten angehalten, vor einer anstehenden Prüfung Finanzbeichte zu verändern oder zu zerstören.

Trotz der diversen Vergehen hoffen Kreupers Anwälte auf Milde der Richter. Sie appellierten bereits im Vorfeld, aufgrund des fortgeschrittenen Alters und des schlechten mentalen Gesundheitszustandes ihrer Mandantin, Nachsicht walten zu lassen. Zudem betonten sie, dass Kreuper umfassend mit den Behörden kooperiert habe.

Inwieweit sich das Gericht davon überzeugen lässt, wird der Prozess zeigen. Im Falle einer Verurteilung droht der Nonne im schlimmsten Fall eine jahrzehntelange Haft in einem Bundesgefängnis. Der nächste Verhandlungstag ist auf den 1. Juli terminiert.