Boomende Online-Sport­wetten in der Slowakei

Posted on: 02/04/2024, 07:30h. 

Last updated on: 01/04/2024, 06:02h.

In der Slowakei können sich Anbieter von Online-Sportwetten über boomende Geschäfte freuen. Der slowakischen Regulierungsbehörde zufolge setzten Spieler im vergangenen Jahr bei den Buchmachern insgesamt 21,4 Mrd. Euro. Rund 90 % davon stammen aus dem Geschäft im Internet.

Burg von Bratislava
Glücksspiel generiert in der Slowakei Milliarden (Bild: Pixabay / Walkerssk)

Ein Großteil der Erlöse floss jedoch wieder in die Taschen der Spieler zurück. So wurden den Fans von Online-Sportwetten in der Slowakei im Jahr 2024 annähernd 20,4 Mrd. Euro der Einsätze wieder als Gewinne ausbezahlt. Weitere 301 Mio. Euro gingen in Form von Abgaben und Steuern an die Staatskasse.

Damit wuchsen die staatlichen Einnahmen im vergangenen Jahr gegenüber 2022 um über 50 Mio. Euro. Der größte Anteil entfiel dabei auf den Bereich der Online-Sportwetten, der 93 Mio. Euro zum Staatshaushalt beitrug.

Im Gegensatz zum Sportwetten-Sektor vertrauen Lottospieler in der Slowakei weiterhin hauptsächlich auf das terrestrische Geschäft. Nach Angaben des Finanzministeriums wurden 2023 lediglich 14 % der Lottoscheine online ausgefüllt und der Löwenanteil in den stationären Annahmestellen abgegeben.

Ebenfalls als lukrativ für die Finanzkasse erwiesen sich 2023 die terrestrischen Spiel- und Wettterminals. Diese steuerten Abgaben in Höhe von annähernd 80,5 Mio. Euro bei, während weitere 61,9 Mio. Euro von den Casinos in den Staatshaushalt flossen.

Grundlage der Staatseinnahmen sind die diversen Steuern für Sportwetten und Glücksspiele in der Slowakei. So wird für Online-Wetten und -Casinos eine Abgabe in Höhe von 22 % auf die Bruttospielerträge fällig. Terrestrische Betreiber müssen mit Ausnahme von Casinos 6 % abführen. Bei Casinos liegt der Steuersatz derzeit bei 30 %.

Gefahr durch illegales Glücksspiel

Trotz der guten Geschäfte gibt es laut Behörde Anzeichen für eine schwächere Entwicklung in diesem Jahr. Davon könnten insbesondere die klassischen Casinos im Land betroffen sein.

Als Grund dafür gibt Martin Bohoš, Generaldirektor des Amtes für Glücksspielregulierung, das illegale Glücksspiel an. Dieses könne sich durch Verbote für lizenzierte Betreiber ausbreiten.

Bohoš warnte:

Wenn jemand der Meinung ist, dass durch ein Verbot des legalen Glücksspiels in einer größeren Stadt das Glücksspiel bekämpft wird, dann wird das legale Glücksspiel bekämpft, aber die Risiken des illegalen Glücksspiels bleiben hoch.

Deshalb liege der Fokus weiterhin auf der Bekämpfung des illegalen Glücksspiels. Hier habe die Polizei zuletzt durch eine Reihe von erfolgreichen Razzien gezeigt, wie das Geschäft der Kriminellen zurückgedrängt werden könne. Zugleich gelte es künftig sicherzustellen, dass dem unlizenzierten Geschäft auch im Online-Bereich bei Sportwetten und Casinos in der Slowakei Einhalt geboten werde.