Glücksspiel-Betrug aufgeflogen: Rentner-Trio entwickelt manipulierte Roulette-Kugel

Posted on: 21/03/2022, 12:43h. 

Last updated on: 21/03/2022, 12:45h.

Drei Rentner aus Weiden in der Oberpfalz im Alter von 60, 66 und 70 Jahren haben eine elektronisch manipulierte Roulette-Kugel entwickelt. Diese habe ihnen Vorteile am Roulette-Tisch im Casino verschaffen sollen. Doch bevor die Kugel zum Einsatz gekommen sei, sei der Betrugsversuch aufgedeckt worden, berichtete der Bayerische Rundfunk am Freitag.

Roulette-Kessel, Roulette-Kugel
Renter-Trio wollte Casinos mit manipulierter Roulette-Kugel betrügen. (Bild: pixabay.com)

Die drei Rentner sowie der 32-jährige Sohn des ältesten des Trios hätten den Plan gehabt, mehrere Hunderttausend Euro im Casino zu ergaunern. Dafür hätten sie eine spezielle Roulette-Kugel mit einem Durchmesser von 21 mm mit integriertem akkubetriebenem Vibrationsmotor entwickelt.

Auf diese Weise sollte die Kugel ferngesteuert werden und bei den Spielrunden in der gewünschten Tasche im Roulette-Kessel landen. Es sei allerdings nicht bekannt, in welchem Casino die manipulierte Kugel zum Einsatz kommen sollte.

Dies ist nicht der erste Versuch, ein Casino mit einer manipulierten Roulette-Kugel zu betrügen. So sorgte im Jahre 2003 ein Fall für Aufsehen, in dem es einem Betrüger gelungen sei, im Casino Velden der Casinos Austria Gruppe die Roulette-Kugel durch eine Magnetkugel auszutauschen. Die Kugel soll mit einem zweiten Gerät, das der Betrüger bei sich getragen haben soll, gesteuert worden sein. Die Schadenssumme habe sich Medienberichten zufolge auf 300.000 Euro belaufen.

Im Jahre 2005 soll ein Mann eine Druckflasche, die 8 bar Druck habe erzeugen können, verwendet haben. Mit der Flasche, die er unter seinem Jackett verborgen habe, sei es ihm gelungen, den Lauf der Kugel im Kessel zu lenken. Betrieben worden sei das Luftdruckgerät mit einer Batterie, die er in einer kleinen Herrenhandtasche mit sich geführt habe.

Messenger-Gangster-Gruppe deckt die Pläne auf

Noch bevor die manipulierte Kugel zum Einsatz gekommen sei, seien die Täter geschnappt worden. Laut BR24 hätten sie in einer Messenger-Gruppe für Gangster kommuniziert, die allerdings zuvor von den Behörden entschlüsselt worden sei.

Damit habe der vermeintlich große Coup des bereits vorbestraften Rentner-Trios sein Ende vor dem Richter gefunden.

Die Kripo und zwei Weidener Staatsanwälte hätten die Kugel im Rahmen ihrer Ermittlungen in der Spielbank Bad Wiessee mit der Leiterin der Spielstätte und dem Sicherheitschef ausprobiert, mit überraschendem Ergebnis. Trotz aller Sicherheitsvorkehrungen soll die Kugel tatsächlich funktioniert haben.

In dem Urteilsspruch heiße es, dass die Angeklagten wegen

Anbahnung eines Verbrechens des gewerbs- und bandenmäßigen Betrugs

für schuldig befunden worden seien. Die Täter hätten Haftstrafen zwischen einem und zwei Jahren erhalten, die jedoch zur Bewährung ausgesetzt worden seien.