Millionen­strafen gegen illegales Glücks­spiel in Österreich

Posted on: 02/08/2023, 09:08h. 

Last updated on: 02/08/2023, 09:33h.

In Österreich gingen die Behörden auch im ersten Halbjahr 2023 hart gegen das illegale Glücksspiel vor. Dies geht aus dem Bericht der Finanzpolizei Österreich hervor, der am Dienstag veröffentlicht wurde. Demnach beantragten die staatlichen Ermittler aufgrund von Verstößen Geldstrafen in Höhe von 2,8 Mio. Euro.

Razzia der Finanzpolizei
2023 wurden bereits 265 illegale Spielautomaten sichergestellt (Bild: BMF/Finanzpolizei)

In den ersten sechs Monaten des Jahres sei der Kampf gegen das illegale terrestrische Glücksspiel in ganz Österreich intensiv geführt worden, so die Behörde. Das zeige sich insbesondere an der Höhe der beantragten Geldstrafen.

Mit 2,8 Mio. Euro falle diese Summe annähernd doppelt so hoch aus wie im Vorjahreszeitraum. Dies sei zurückzuführen auf weniger, dafür aber besonders große Verstöße.

In einem Statement lobte Österreichs Bundesminister für Finanzen Magnus Brunner die Arbeit der Ermittler:

Die Finanzpolizei leistet wertvolle Arbeit für Österreich. Oft gestalten sich die Einsätze gefährlich. Ich danke den Kolleginnen und Kollegen, dass sie stets mit hohem Engagement und ebensolcher Professionalität erfolgreich arbeiten.

Die Kontrollen im Kampf gegen Sozialbetrug, organisierte Schattenwirtschaft, Steuerhinterziehung und das illegale Glücksspiel erfolgten zielgerichtet und sicherten faire Wettbewerbsbedingungen. Auf diese Weise schützten sie ehrliche Unternehmen, sicherten das Steueraufkommen und stärkten den Wirtschaftsstandort Österreich.

Insgesamt habe die Behörde Strafanträge in Höhe von 11,2 Mio. Euro ausgestellt. Der Anteil der Delikte im Bereich des illegalen Glücksspiels betrage demnach über 25 %. Insgesamt betrachtet bewege man sich damit im Vergleich zu früheren Zeiten jedoch auf einem etwas niedrigen Niveau.

Mehr illegale Spielautomaten entdeckt

Bei den Kontrollen seien landesweit 265 illegale Spielautomaten beschlagnahmt worden. Allein vom Rahmen mehrerer in Salzburg durchgeführter Razzien seien im April 76 illegale Geräte aufgefunden worden.

Gegenüber dem Vorjahr entspreche dies einem Anstieg von knapp 10 %. So seien von Januar bis Juni 2022 25 Geräte weniger sichergestellt worden.

Im Europavergleich liegt Österreich in Bezug auf die verhängten Bußgelder im Mittelfeld. In Ländern wie den Niederlanden oder Großbritannien sind die ausgesprochenen Finanzstrafen noch weitaus höher. Dort wurden in den vergangenen Jahren Betreiber bei Verstößen mit Geldstrafen in mehrstelliger Millionenhöhe belegt.

Die Finanzpolizei von Österreich betonte, dass die Einsätze gegen das illegale Glücksspiel stets mit Gefahren verbunden seien. Schließlich seien die kriminellen Betreiber oftmals gewaltbereit.

Sie schreckten teilweise nicht vor Reizgasangriffen oder unter Strom stehenden Türen zurück. Zudem werde der Finanzpolizei das Eingreifen durch bauliche Maßnahmen wie z.B. Zugangsbarrieren zu den illegalen Spielhöllen schwergemacht.