Niederlande: Polizei untersucht möglichen Wettbetrug im Fußball
Veröffentlicht am: 13. May 2021, 02:10 Uhr.
Letzte Aktualisierung am: 13. May 2021, 04:46 Uhr.
Die niederländische Polizei untersucht einen möglichen Fall von Wettbetrug. Wie niederländische Medien am Mittwoch berichtet haben, gehe es um auffällige Wetteinsätze während eines Spiels in der höchsten Fußball-Liga Eredivisie.

Im konkreten Fall werde geprüft, ob Sparta-Verteidiger Tom Beugelsdijk am 16. Januar 2021 bei der Partie Sparta Rotterdam gegen PSV Eindhoven am sogenannten „Spot-Fixing“ beteiligt gewesen sein könnte.
Was ist „Spot-Fixing“?
Beim „Spot-Fixing“ verursachen Spieler im Austausch gegen finanzielle Gegenleistungen Zwischenfälle wie Fouls und Gelbe Karten während eines Fußballspiels. Die betrügerischen Geldgeber wetten im Vorhinein auf den Eintritt der Ereignisse.
Auf die mögliche Spielmanipulation seien die Behörden durch einen Tipp aus der Branche aufmerksam geworden. So habe ein Sportwetten-Kunde bei einem Buchmacher mehrere Wetten mit einem Gesamteinsatz von 3.000 Euro auf eine Gelbe Karte platziert, die Beugelsdijk im späteren Spiel tatsächlich erhalten habe. Der Gewinn das Spielers habe sich auf 13.000 Euro belaufen.
Nach Informationen des Nachrichtenportals NU.nl handele es sich bei dem Wett-Kunden um einen Nachbarn von Tom Beugelsdijk. Auffällig sei gewesen, dass Beugelsdijk bis zum besagten Zeitpunkt noch keine Gelbe Karte in der laufenden Saison kassiert habe.
Sparta Rotterdam habe Medienberichten zufolge mitgeteilt, Beugelsdijk bis zum Abschluss der Untersuchungen weiterhin bei Spielen aufstellen zu wollen. Der niederländische Fußballverband KNVB wolle vor etwaigen Maßnahmen ebenfalls das Ergebnis der Ermittlungen abwarten.
Präzedenzfall bei Spielmanipulation in den Niederlanden
Sollte Beugelsdijk tatsächlich wegen Spielmanipulation angeklagt und verurteilt werden, stelle dies in der Geschichte der Niederlande ein Novum dar, berichtet die niederländische Rundfunkanstalt Nederlandse Omroep Stichting (NOS).
Sport- und Rechtsprofessorin Marjan Olfers habe gegenüber NOS erklärt, dass es sich um einen bislang einmaligen Vorfall handle:
Die Niederlande sind eine Art blinder Fleck. Wir hatten in den Niederlanden keine Fälle von Spielmanipulationen, die zur Strafverfolgung geführt haben. Ich halte es für lobenswert, dass die Staatsanwaltschaft jetzt prüfen wird, ob mehr dahintersteckt.
Die Untersuchung des Vorfalls, so Olfers, könne vermutlich nicht nur über den Sachverhalt an sich, sondern auch über die allgemeinen Hintergründe von Spielmanipulationen Aufschluss geben. Hierzu gehörten möglicherweise Geldwäsche und organisierte Kriminalität.
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