Forschungs­programm zur Spielsucht bei Frauen in Großbritannien gestartet

Posted on: 14/11/2021, 05:30h. 

Last updated on: 12/11/2021, 05:17h.

Die britische Spielerschutz-Organisation GambleAware hat am Freitag in einer Pressemitteilung [Seite auf Englisch] bekanntgegeben, in die Forschung zu Frauen und Spielsucht 250.000 GBP investieren zu wollen. Das Forschungsinstitut IFF Research, die Universität Bristol und das GamCare Women’s Programme seien ausgewählt worden, um in diesem Bereich zu forschen und eine Studie zu erstellen.

Frau am Spielautomaten, frustriert
GambeAware finanziert eine Studie zu Frauen und Spielsucht. (Symbolbild: shutterstock.com)

Mit geschlechterspezifischem Ansatz solle das Konsortium sich einen Überblick über Glücksspielschäden verschaffen. Im Fokus solle dabei die Auseinandersetzung mit Frauen stehen, die unterschiedliche Erfahrungen mit Spielsucht gemacht hätten. Auch die damit zusammenhängenden Schäden stünden im Fokus.

Die Forschung wurde als Teil des umfassenderen fünfjährigen Programms von GambleAware in Auftrag gegeben. Ziel sei die Vision einer Gesellschaft ohne Glücksspielschäden.

Research Director bei GambleAware, Alison Clare, kommentierte:

Die Erfahrungen von Frauen mit Glücksspielschäden sind unzureichend erforscht und werden oft ähnlich wie die Erfahrungen der Männer dargestellt.

Clare sagte weiter, sie freue sich darüber, dass die Forschungsgelder an ein starkes Team überreicht würden, das die Erfahrungen und Bedürfnisse verschiedener Gruppen von Frauen erforschen werde.

Die Inhalte und Ziele der Studie

Das Programm solle 18 Monate dauern und neben Umfragen auch Rundtischgespräche, Einzelinterviews und Gruppengespräche mit betroffenen Frauen beinhalten.

Mit dem Projekt sollen drei Ziele verfolgt werden:

  • Das Erkunden der gelebten Erfahrungen von Frauen mit dem Glücksspiel sowie mit den Möglichkeiten, Behandlung und Unterstützung zu erhalten.
  • Die Ermittlung und Untersuchung der Ursachen von glücksspielbedingten Schäden bei Frauen.
  • Das Sammeln von Informationen über Dienste, Interventionen und Richtlinien, die erforderlich sind, um Glücksspielschäden für Frauen zu reduzieren und zu verhindern.

Hierbei liege der Fokus jedoch nicht nur auf Frauen, die selbst von pathologischem Glücksspiel betroffen seien. Auch die Erfahrungen von Frauen, die beispielsweise einen spielsüchtigen Partner hätten, seien relevant.

Mit den gesammelten Daten und den dadurch gewonnenen Erkenntnissen wolle GambleAware einen ganzheitlichen Ansatz entwickeln, um durch das Glücksspiel verursachte Schäden zu bekämpfen.

Dafür sei es allerdings notwendig, auch ein Verständnis für umfassendere Faktoren wie Geschlecht, Gesundheit, Rasse, ethnische Zugehörigkeit und Ungleichheiten zu entwickeln.