Rekord-Event Frauen-EM: England leichter Sport­wetten-Favorit im Finale

Posted on: 31/07/2022, 05:30h. 

Last updated on: 29/07/2022, 02:32h.

Die Frauen-EM hat schon jetzt viele Zuschauerrekorde gebrochen. In ganz Europa fieberten Millionen von Fans mit ihren Teams. Wenn heute Abend im Londoner Wembley-Stadion das Finale zwischen Gastgeber England und Deutschland angepfiffen wird, dürften sich Millionen von Zuschauern erneut vor den TV-Geräten versammeln. Fußballexperten und Anbieter von Sportwetten erwarten eine enge Partie, mit leichten Vorteilen für die Engländerinnen.

Pokal Frauen-EM
Im Frauen-EM-Finale geht es heute um diesen Pokal (Bild: UEFA)

Nach Angaben der UEFA verfolgten schon vor den Halbfinalspielen mehr Fans als jemals zuvor eine Frauen-EM vor dem heimischen Bildschirm. Wie der Verband am Dienstag bekanntgab, erreichte die EM 2022 im Vergleich zur 2019 in den Niederlanden ausgetragenen Europameisterschaft 58 % mehr Fans vor den TV-Geräten.

Frauen-EM so populär wie nie

Mit diesem Zuspruch sei der vorherige Rekord von 164 Millionen Zuschauern schon nach dem Viertelfinale übertroffen worden. Als besonders erfreulich vermerkte die UEFA, dass die Spiele auch von neutralen Zuschauern in großer Zahl live verfolgt worden seien.

Besonders begeistert von der Frauen-EM zeigen sich die gastgebenden Briten. Überall im Land verfolgen die Fans gebannt, wie sich ihre “Löwinnen” schlagen. Die Euphorie dürfte sich heute Abend zusätzlich steigern, wenn es gegen Deutschland um den EM-Titel geht. Matches zwischen den beiden Ländern rufen seit Jahrzehnten in England große Emotionen hervor. Sollten die Engländerinnen tatsächlich triumphieren, dürfte die Freude grenzenlos sein. Vielleicht forderte die Zeitung The Sun deshalb bereits, den Engländern im Falle eines Sieges den morgigen Montag freizugeben.

Die Halbfinalspiele steigerten die herausragenden Zahlen zusätzlich. So erreichte das Match zwischen Deutschland und Frankreich am vergangenen Mittwoch über 12 Millionen Menschen vor dem Fernseher. Das ZDF erzielte damit einen Marktanteil von 47,2 %. Die Quote dürfte beim Finale weiter ansteigen und die 50 %-Marke locker überspringen.

Wembley-Stadion
Das Finale der Frauen-EM findet im Wembley-Stadion statt (Bild: Flickr/John Cooper, CC BY-NC-ND 2.0)

Auch aus den Stadien können die Veranstalter der Frauen-EM Rekordwerte vermelden. So stellten die 68.871 Zuschauer beim Eröffnungsspiel zwischen dem Gastgeber und Österreich einen neuen Rekord dar. Dieser wird heute Abend vom Finale getoppt, denn das Wembley-Stadion ist mit rund 90.000 Fans ausverkauft.

Auch Sportwetten-Rekorde

Der Boom des Frauenfußballs beschränkt sich jedoch nicht nur auf die Fanzahlen. Auch Sportwetten-Anbieter melden glänzende Geschäfte rund um das Turnier. So berichtete der britische Glücksspiel-Konzern Entain von rekordverdächtigen 1,5 Millionen Wetten, die im Turnierverlauf bei seinen Sportwetten-Marken eingegangen seien.

Entain zufolge habe sich das Wettvolumen gegenüber der letzten EM annähernd verfünffacht. Bei Frauen sei die Entwicklung sogar noch stärker, da sie über 600 % mehr Sportwetten platziert hätten. Trotzdem machten die von ihnen getätigten Tipps noch immer nur 14 % des gesamten Volumens aus.

Die Buchmacher sehen die Gastgeberinnen mit einer Quote von 1,7 leicht vor ihren deutschen Gegnerinnen (2,0). Bei der Frage der Torschützenkönigin hingegen haben sie eine eindeutige Favoritin. Obwohl Beth Mead und Alexandra Popp mit jeweils sechs Treffern die Rangliste anführen, sehen Sportwetten-Anbieter die Engländerin deutlich vorn. Sie bewerten ihre Chancen mit 1,2, während sie ihrer Kontrahentin lediglich eine Quote von 3,5 zubilligen.

Der Glücksspiel-Konzern Entain berichtet weiterhin, dass auf britische Spieler der Löwenanteil der Sportwetten entfalle. Von ihnen stammten demnach 46 % der Einsätze, gefolgt von Wettfans aus Deutschland (22 %) und Brasilien (16 %).

Dabei seien die Vorlieben in Großbritannien und Deutschland vergleichbar. Jeweils 60 % hätten auf das eigene Team gesetzt. Zum heutigen Finale dürften diese Werte jeweils noch einmal steigen. Am Abend wird dann feststehen, welche Spielerinnen und Fans über den EM-Titel jubeln dürfen.