DSWV warnt vor wachsendem Sport­wetten-Schwar­zmarkt

Posted on: 16/02/2024, 05:30h. 

Last updated on: 15/02/2024, 08:08h.

Der Deutsche Sportwettenverband beurteilt die Lage auf dem hiesigen Glücksspielmarkt kritisch. Auf seiner Jahrespressekonferenz warnte der DSWV am Donnerstag vor einem wachsenden Sportwetten-Schwarzmarkt in Deutschland.

Tischfußball, Geldscheine
Sportwetten sind ein Milliardengeschäft (Bild: Pixabay)

Als deutliches Indiz für den zunehmenden Sportwetten-Schwarzmarkt dient dem DSWV die Entwicklung der Spieleinsätze aus dem Bereich. Demnach hätten Analysen des Verbands ergeben, dass die legalen Anbieter in Deutschland im vergangenen Jahr im Vergleich zu 2022 ein Minus von 5,4 % zu verzeichnen hätten.

Doch das Geld werde nicht für weniger Glücksspiel ausgegeben, so der DSWV. Allerdings profitierten nun illegale Betreiber von den Mindereinnahmen der lizenzierten Buchmacher.

DSWV-Präsident Mathias Dahms warnte in diesem Zusammenhang:

Das Geld fließt stattdessen in die Kassen der Schwarzmarktanbieter.

Diese Entwicklung verdeutliche die Probleme, mit denen der legale Markt konfrontiert sei, so Dahms. Die Entwicklung sei dabei auch auf den Glücksspielstaatsvertrag und die daraus resultierende rigide Regulierung zurückzuführen.

Neben den Unternehmen leide der Staat ebenfalls unter dem Druck des Schwarzmarktes. So seien als Folge der gesunkenen Umsätze die Steuereinnahmen zuletzt zurückgegangen.

Bessere Bedingungen für regulierte Anbieter

Laut DSWV habe sich der in früheren Jahren festgestellte Trend wachsender Sportwetten-Umsätze mittlerweile umgekehrt. Um das drohende Übergewicht illegaler Anbieter abzuwenden, fordert der Verband bessere Bedingungen für die lizenzierten Sportwetten-Betreiber. Aus diesem Grund sei eine Neuausrichtung der aktuellen Regulierungspolitik nötig, um den legalen Markt zu stärken und zugleich den Schwarzmarkt einzudämmen.

Aus Sicht des Verbands sei insbesondere das derzeit in vielen Märkten diskutierte Glücksspielwerbeverbot kontraproduktiv. Dieses benachteilige einzig die legalen Unternehmen. Dahms erklärte dazu:

Kein Unternehmen überlebt, wenn es nicht werben darf, und das muss für die Sportwettenanbieter auch weiterhin so bleiben. Für die Spieler bleibt ansonsten der Schwarzmarkt, auf dem es keine Schutzmaßnahmen und Kontrollen gibt.

Darunter litten neben den gesetzestreuen Anbietern auch die Spieler. Diesen werde bei den nicht lizenzierten Buchmachern kein faires Sportwetten-Erlebnis geboten, warnt der Verband.

Bei der vergangenen Fußball-EM habe sich das große Interesse an Sportwetten gezeigt. Aus diesem Grund sei es umso wichtiger, dass Spielende in den legalen Markt gelenkt werden.

Die Werbung helfe den Betreibern, sich von den illegalen Angeboten im Sportwetten-Schwarzmarkt hervorheben, so der DSWV. Aus diesem Grund positioniere er sich in der Debatte um Sportwettenwerbung ausdrücklich gegen ein Verbot.