Crown Casino von gleich­geschlechtlichem Paar verklagt

Posted on: 27/12/2023, 09:05h. 

Last updated on: 27/12/2023, 09:06h.

Ein gleichgeschlechtliches Paar hat Klage gegen das Crown Casino im australischen Melbourne eingereicht. Im Jahr 2019 sollen die zwei Frauen während eines Dates im Crown Casino von den Sicherheitskräften verhaftet worden sein. Dem Vorfall liege, so der Vorwurf, lediglich die sexuelle Orientierung des Paares zu Grunde.

Crown Casino in Melbourne
Das Crown Casino in Melbourne muss sich vor Gericht Diskriminierungsvorwürfen stellen. (Bild: Flickr/Paolo Rosa)

Wie aus Berichten der Zeitung Herald Sun [Seite auf Englisch] hervorgeht, habe das Paar an der Bar des Casinos ein Glas Wein getrunken. Als es zum ersten Kuss zwischen den Frauen gekommen sei, habe der nahestehende Sicherheitsdienst umgehend reagiert und die beiden zum Gehen aufgefordert.

In den Gerichtsunterlagen heiße es hierzu der Herald Sun zufolge:

Die Aufforderung, das Lokal zu verlassen, wurde angeblich mit der Begründung ausgesprochen, das Paar sei betrunken, was nicht stimmte. In Wirklichkeit erfolgte sie aufgrund einer sexuellen Diskriminierung zweier Lesben, die sich leicht küssten und berührten.

Das Sicherheitspersonal soll die beiden Frauen im Anschluss mit „übermäßiger Gewalt“ festgehalten haben. Sie seien in Handschellen abgeführt und in einen Polizeiwagen verfrachtet worden.

Klage gegen Casino und Bundesstaat Victoria

Nicht nur gegen das Sicherheitspersonal des Casinos, auch gegen die Polizeibeamten der Wache, in die das Paar anschließend gebracht wurde, richte sich die Klage. Auf der Polizeiwache habe sich eine der beiden Frauen über die Behandlung beschwert. Daraufhin sei sie, statt freigelassen zu werden, erneut in eine Zelle gebracht worden.

Die Klägerin wirft den zuständigen Beamten sowie dem Sicherheitsdienst nicht nur Diskriminierung vor, sondern auch Körperverletzung. Sie habe Verletzungen an Schultern, Armen und Handgelenken davongetragen. Darüber hinaus sei sie derart am Fuß verletzt worden, dass die Wunde mit 14 Stichen habe genäht werden müssen.

Infolge der während des Vorfalls erlittenen Verletzungen habe die Frau sich von der Arbeit freistellen lassen müssen. Ihr Anwalt habe erklärt, niemand dürfe wegen seiner sexuellen Orientierung belästigt oder angegriffen werden.

In der Klageschrift heißt es, die Gefahr der Frauen, körperliche oder psychische Schäden zu erleiden, sei nicht unerheblich gewesen. Für gleichgeschlechtliche Paare bestehe in der australischen Gesellschaft ein erhöhtes Risiko, diskriminiert zu werden.

Zu den Vorwürfen habe sich bislang weder der Bundesstaat Victoria noch das Crown Casino äußern wollen. Welche Folgen der Rechtsstreit haben wird, bleibt somit abzuwarten.