Streit um Lizenzvergabe: Lotto-Betreiber Camelot klagt gegen Glücksspiel-Behörde

Posted on: 03/04/2022, 05:30h. 

Last updated on: 01/04/2022, 03:43h.

Der britische Lotto-Betreiber Camelot hat offiziell Klage gegen die britische Glücksspiel-Aufsicht (UKGC) eingereicht. Das Unternehmen beschreite den Rechtsweg, um sich gegen den Verlust seiner aktuellen Lotterie-Lizenz im Jahr 2024 zu wehren, berichtete die BBC [Seite auf Englisch] am Freitag. So hatte die UKGC Mitte März den tschechischen Glücksspiel-Riesen Allwyn als bevorzugten Lizenznehmer genannt.

Zwei Lottokugeln 20 und 21
Camelot hat Klage gegen die UKGC eingereicht, um sich gegen den bevorstehenden Lizenzverlust zu wehren. (Bild: Pixabay)

Laut Camelot mache die Glücksspiel-Behörde damit „einen schwerwiegenden Fehler“. Die Lotto-Gesellschaft drückte ihre Zweifel aus, dass die Prüfung der eingereichten Bewerbungen ausreichend tiefgehend und fair durchgeführt worden sei.

Das Unternehmen sei der erste und bislang einzige Lizenzhalter seit Beginn der Lotterie gewesen und die knapp 1.000 Mitarbeiter hätten stets „unermüdliche Arbeit“ geleistet, führt Camelot aus. Nun sei ihre Zukunft ungewiss und die UKGC ihnen „zumindest eine anständige Erklärung“ schuldig.

Allwyn hatte indes betont, dass sich die Mitarbeiter in Großbritannien nicht um ihre Arbeitsplätze sorgen müssten. Vorstand Sir Keith Mills schrieb in einem Statement:

An all die Angestellten von Camelot, Sie sind herzlich eingeladen, mit uns gemeinsam diese neue aufregende Reise der National Lottery zu begehen. Es ist wichtig, dass Sie wissen, dass die britischen Gesetze sicherstellen, dass ihre Rechte als Arbeitnehmer im Falle einer Übernahme vollständig geschützt werden. Wir wollen, dass sie sich während der Übergangszeit und natürlich auch danach unterstützt fühlen und dies auch werden.

Die UKGC hat indes mehrmals betont, dass das Lizenzvergabeverfahren auf einem „robusten und fairen“ Wettbewerb beruhe. Allwyn habe schlichtweg durch seine Visionen überzeugt, mithilfe der besten und neuesten Technologien die Einnahmen für wohltätige Zwecke maximieren zu wollen.

Glücksspiel-Behörde bedauert Camelots Widerstand

In einem am Freitag veröffentlichten Statement hat die UKGC ihre Aussage erneut untermauert. Die Behörde habe alle nötigen Schritte unternommen, um den Wettbewerb für alle Teilnehmer fair zu gestalten. In Bezug auf die Klage Camelots schreibt die UKGC:

Wir bedauern, dass Camelot die Entscheidung getroffen hat, gerichtliche Schritte einzuleiten, nachdem das Ergebnis eines hocherfolgreichen Wettbewerbs um die Lizenz der National Lottery feststand. Der Wettbewerb und unsere Bewertung sind fair und unter Einhaltung unserer rechtlichen Pflichten erfolgt und wir sind zuversichtlich, dass das Gericht ebenfalls zu diesem Schluss kommen wird.

Priorität der Behörde sei nun, ihre Entscheidung umzusetzen und für einen reibungslosen und zeitnahen Übergang der Lizenz zu sorgen. Der begonnene Rechtsstreit sei diesem Ziel „keineswegs dienlich“. Die UKGC vertraue jedoch darauf, dass Camelot dennoch seinen aktuellen Verpflichtungen nachkommen und sich während der Übergangszeit kooperativ zeigen werde.